female rage

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brombeere Avatar

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Worum geht es?
In den 50er Jahren finden spontane Drachenwandlungen statt und viele Hausfrauen und Mütter verwandeln sich, bringen damit alles ins Wanken.

Worum geht es wirklich?
Sehnsucht, Familie und Wut.

Lesenswert?
Ja, ein aufregender und auch aufwühlender Roman. Im Mittelpunkt steht ein junges Mädchen, Alex Green, die man auf dem Weg zum Erwachsenwerden begleitet. Sie lebt in einer Familie, in der der Vater das Sagen hat und trotzdem kaum greifbar ist. Ihre Mutter ist ebenfalls aus anderen Gründen kaum anwesend und Tante Marla, für Alex eine Vorbildfunktion und eine Frau zu der sie aufschauen kann, bleibt ebenfalls nicht dauerhaft an Alex’ Seite.
Die Last auf der Protagonistin ist unglaublich groß, da sie früh Verantwortung tragen muss und zeitgleich eine Kultur des Schweigens herrscht und Neugierde unterbunden wird.
Alex muss ihren eigenen Weg finden, was ihr trotz Aufmüpfigkeit und eigenem Willen erstaunlich gut in dieser Welt gelingt.
Sprachlich hat mir dieses Werk gut gefallen (Übersetzung Isabelle Gore) und das Cover ist ein richtiger Hingucker.
Zu Beginn konnte ich dieses Buch gar nicht so richtig einordnen, denn es ist historisch und fantastisch zu gleich und es hat einige Seiten gebraucht, bis ich voll in die Handlung eintauchen konnte.
Protagonistin Alex hat mir sehr imponiert und ihr Weg ist auf jeden Fall spannend zu verfolgen. Gerade Tante Marla ist eine weitere Person, die mir positiv aufgefallen ist.
Die Handlung streckt sich über viele Jahre, da man Alex beim Erwachsenwerden begleitet. Umsetzung ist auf jeden Fall gelungen.
Zwischendrin gibt es auch einige eher cozy und wohlwollende Szenen, die die restliche Handlung abschwächen und einen schönen Gegenpart bilden.
Generell hat mir gut gefallen, wie viele Frauen hier im Mittelpunkt der Handlung stehen und was für eine große Rolle die weibliche Wut spielt.
Menschen, die aufgeschlossen gegenüber feministischer Fantasy sind, kann ich dieses Buch definitiv ans Herz legen. Gerade in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen, habe ich die Wut in diesem Buch als sehr bereichernd und aufbauend empfunden.