sympathische Charaktere und ernsthafter Inhalt

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coco_shmr Avatar

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Kurz zum Inhalt:
Laurel ist eine ganz normale Studentin mit einem ganz normalen Alltag.
Ihre Leidenschaft ist es für die Unizeitung zu schreiben. Und auch wenn sie im Allgemeinen lieber nicht im Mittelpunkt, sondern eher mit der großen Masse schwimmen möchte, ist es ihr Ziel bedeutsame Artikel zu verfassen und damit auch einen Platz auf der Titelseite zu erhalten. Dass sie ihre Journalismus-Kariere auch wirklich ernst meint, wird deutlich, dass sie auch nicht davor zurückschreckt über das Aushängeschild ihrer Universität, dem Footballcoach Truman Vaughn, eine Story zu verfassen. Eine Story, die das Bild und den Stand gegenüber Vaughn erheblich verändern würde.
Laurel und ihre Kolleginnen sind wild entschlossen, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Die Wahrheit darüber, wie der Footballcoach mit verschiedenen Frauen in schlimmster Weise umgeht. Laurel beschließt verschieden Personen dazu befragen, unter anderen auch den Star-Quarterback Bodie St. James. Ein Junge, der ganz anders als die anderen ist. Ein Junge, der offen, herzlich und zuvorkommend ist und das gute in den Menschen sieht. Ein Junge, den Laurel bald nicht mehr nur als ihren Whistleblower sehen kann, da sie sich eingestehen muss, ganz andere Gefühle für ihn zu entwickeln. Ein Junge, durch den Laurel in einen starken Gewissenskonflikt gerät und sich zwischen der Liebe und der Wahrheit entscheiden muss.

Eigene Meinung:
Natürlich bin ich davon ausgegangen, dass es sich bei dem Buch „Whistleblower – Between Love and Truth“ von Kate Marchant um eine klassische New Adult Geschichte handelt. Und ja, Liebe hat eine Rolle in der Story gespielt, jedoch waren andere Themen viel mehr im Vordergrund.
Zunächst muss ich sagen, fand ich Laurel als Protagonistin sehr sympathisch. Sie ist das ganz „normale“ Mädchen. Sie studiert, nebenbei für die Unizeitung schreibt und eigentlich nur ihre Studienzeit zu Ende bringen möchte, ohne dabei groß aufzufallen. Ein etwas schüchternes Mädchen, mit Freunden, Partys und Studium, wie jeder andere Student in ihrem Alter eben auch. Ich konnte mich mit ihr sehr gut identifizieren, und konnte mich daher auch gut in die Geschichte hineinversetzten.
Und trotz ihrer Schüchternheit, zeigte sie, wie wichtig es ist, auch mal über seinen Schatten zu springen und auch mal für Dinge einzustehen, die definitiv außerhalb der eigenen Komfortzone liegen.
Bodie St. James war ebenfalls ein guter Charakter. Er war eben nicht der klassische Bad Boy oder herausragender Sportler. Natürlich wird er als Star-Quarterback in die Geschichte eingebracht, jedoch war er ein so sympathischer Charakter. Er war höflich, freundlich und stand für das ein, woran er glaubt. Auch der Wandel und die Eigenschaft, an das Gute bzw. an das Richtige zu glauben machten ihn zu keiner Zeit richtig unsympathisch.
Die Thematiken rund um Sexismus, sexueller Gewalt sowie Nötigung fand ich sehr interessant. Ich finde es gut und auch wichtig, solche Themen auch bereits für jüngeres Publikum anzusprechen.
Ich fand es auch gut, zu zeigen, wie wichtig es ist, den Mund zu öffnen und eben genau gegen solche Taten vorzugehen. An manchen Stellen fand ich die Story leider ein bisschen sehr inszeniert. Ich hätte mir vielleicht noch mehr gewünscht, auf die Handlungen durch Vaughn einzugehen und zu zeigen, wie es zu den ganzen Taten kam bzw. genauer darauf einzugehen, wie es den Betroffenen damit geht und mit welcher Angst und Last diese zu kämpfen haben.

Fazit:
Alles in allem gefiel mir „Whistleblower“ wirklich gut. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und sympathisch, weshalb es auch spannend war, wie sich die Geschichte entwickelte.
Wie bereits angesprochen, finde ich es ebenfalls gut, dass auch eine vermeintliche Liebesgeschichte solch wichtige und aktuellen Themen rund um Sexualität, sexuelle Gewalt und Sexismus anspricht und thematisiert. Es ist wichtig darüber zu sprechen und noch wichtiger, dass Betroffene wissen, sie sind nicht allein.