Wichtige Themen, gute Umsetzung!

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Dieses Buch hatte mich schon nach den ersten Seiten überzeugt und wurde mit jeder weiteren noch besser!

Der Schreibstil war eingängig, locker flockig und flüssig zu lesen, sodass ich die Lesestunden sehr genossen habe und komplett in der Geschichte abtauchen konnte. Durch den Schreibstil wurden auch die Emotionen gut transportiert, wodurch ich mich in die Geschichte einfühlen konnte und irgendwann dachte, dass ich direkt neben den Charakteren stehe und miterlebe, was vor sich geht und es nicht bloß lese.

Die Story an sich war sehr spannend. Es beginnt total normal und eher ruhig, man erwartet eine klassische College-Romance-Geschichte, doch von Kapitel zu Kapitel merkt man einfach, wie viel mehr eigentlich dahinter steht.
Wir begleiten Laurel nicht nur dabei, wie sie versucht pünktlich zu ihren Vorlesungen zu kommen und Bodie nicht zu offensichtlich anzustarren, sondern wir bekommen auch mit, dass sie und andere aus der Collegeredaktion sich für Gerechtigkeit einsetzen.
In dem Buch geht es viel um Feminismus und darum, dass auch den Leiseren, die sich nicht trauen gegen eine gesamte Gesellschaft zu sprechen, eine Stimme gegeben wird und meiner Meinung nach, wurde das wirklich gut in die Geschichte integriert und nicht anstößig behandelt.
Natürlich gab es nebenbei auch noch die Liebesgeschichte von Laurel und Bodie, die wirklich sehr glaubwürdig erzählt war, weil es eher langsam und schleichender passiert ist, doch das Hauptaugenmerk lag wirklich auf dem Handlungsstrang mit dem Vorgehen gegen eine Person, die das weibliche Geschlecht nicht gut behandelt, die es nicht für voll nimmt und die darein eingebrachten Aspekte des Feminismus.

Laurel hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Man merkt ihre Leidenschaft fürs Schreiben, Aufklären und die Arbeit in der Unizeitung und sieht wie sie durch diesen großen Fall auch eine gewaltige Entwicklung im gesamten Buch durchmacht.
Zu Beginn ist sie eher diejenige, die absolut nicht im Mittelpunkt stehen und am liebsten keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte, doch durch die Recherchen und dass sie immer mehr in diese Welt der Ungerechtigkeiten hineingezogen wird und endlich etwas dagegen tun möchte, blüht sie auf und entwickelt diesen kämpferischen Charakter, der sich nichts gefallen lässt, der für sich einsteht und zeigt, wer sie ist, dass sie stark und eigensinnig ist.

Bodie ist ein absoluter Good Guy und ich liebe ihn. Ich habe so viele College-Geschichten gelesen, in denen es immer um das stille Mäuschen und den Bad Boy geht und da ist diese hier endlich einmal eine Abwechslung der guten Art.
Bodie ist total liebenswürdig, hilfsbereit, offenherzig und leider manchmal auch sehr naiv, aber einfach nur, weil er versucht immer das Gute in den Menschen zu sehen, es bei manchen aber leider einfach zu spät ist.
Durch Laurels Recherchen und generell durch den Kontakt zu ihr, werden ihm aber langsam die Augen geöffnet und er erkennt, was das Richtige ist und kämpft am Ende zusammen mit Laurel dafür.

Ein Buch, das zu Anfang noch wie eine ganz normale College-Geschichte gewirkt hat, sich aber bis zum Ende hin als starke, bewusste Story mit wichtiger Message und eigener, lauter Stimme entpuppt.
Feminismus, die Unterstützung von Minderheiten, aufzustehen und zu sagen, was man zu sagen hat, nicht mehr Schweigen wollen - so viele unglaublich wichtige Themen, die in dem Buch behandelt und sensibel vermittelt wurden.
Und dann noch die etwas schleichende aber doch so präsente Liebesgeschichte von Laurel und Bodie, die man ein wenig zu ihrem Glück zwingen musste, bei denen man aber durch jedes weitere Wort merkt, dass sie zusammengehören.
Eine mitreißende, besondere Geschichte, die sich für die Leisen stark macht und die man unbedingt gelesen haben sollte!