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brombeere Avatar

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Worum geht es?
Der Winter in Deutschland ist viel kälter als gewöhnlich, das Leben kaum machbar. Mit Zeitdruck geht ein Team auf die Suche nach dem Grund.

Worum geht es wirklich?
Wohlstand, Eurozentrismus und Familie.

Lesenswert?
Ja, hat wirklich gute und interessante Aspekte, aber überzeugt nicht in allen Bereichen.
Das Thema als solches ist interessant und gut umgesetzt. Es gibt immer wieder Einschübe, wie die Regierung mit der Situation umgeht und wie Zeitungen oder Radiosender zu dem Thema berichten. Das war unglaublich realistisch und so gut vorstellbar. Hier hat alles gestimmt: Wortwahl, Inhalt und auch die jeweilige Richtung. Könnte 1:1 so in der Realität stattfinden.
Europa, das plötzlich gar nicht mehr so lebenswert ist, wird den begehrteren Ländern im nahen Osten oder Nordafrika gegenübergestellt. Diese Länder ergreifen Schutzmaßnahmen gegen zu ihnen strömende flüchtende Menschen. Leider macht dieser Aspekt nochmal deutlich, wie wenig menschlich diese Art der Reaktion ist. Regt auf einen ungewöhnlichen, aber gut gemachten Weg, zum nachdenken an. Dem europäische Umgang mit geflüchteten Menschen (und uns) wird quasi ein Spiegel vorgehalten.
Die Story ist gut erzählt, spannend und dramatisch. Die Sprache angenehm und je nach Figur unterschiedlich umgesetzt. Diese ganzen Feinheiten waren ein großer Pluspunkt.
Jedoch konnten mich die Figuren in ihren Eigenschaften nicht überzeugen, ebenso wenig der eigentliche Plot und die schnelle Problemlösung an so manchen Stellen, die natürlich genau im richtigen Moment wie von Zauberhand greifbar war. Durch Zufall kannten die beteiligten Leute immer die hilfreichen Kontakte. Story und Figuren haben für eine gewisse Unglaubwürdigkeit gesorgt. Dies ist, gerade im Bezug auf richtig gut umgesetzte Kleinigkeiten, eher schade. Hätte man sicher anders lösen können. Trotzdem kann ich das Buch auf Grund des Themas empfehlen!