Spannend mit einem Schuß Humor

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sandhase Avatar

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Der Buchtitel lügt nicht, ihr dürft einen spannenden Thriller erwarten, bei dem sich das Thema Kälte vom Anfang bis zum Schluss durchzieht. Es war mein erstes Buch von Thilo Falk, aber bestimmt nicht das letzte.
Die Gestaltung des Einbandes fand ich fast etwas langweilig, dass darauf das Brandenburger Tor zu sehen ist, habe ich zu Beginn gar nicht gemerkt und der Sinn des Mischmasches aus englischem Titel und deutschem Untertitel erschließt sich mir nicht.
Aber zum Positiven: Der Wechsel der Erzählung zwischen mehreren Akteuren lässt von Anfang an Neugierde aufkommen, welche Verbindung es zwischen den doch sehr unterschiedlichen Personen gibt. Der Schreibstil erscheint mir sehr professionell, z.B. weil man die Personen nach und nach durch ihr Handeln näher kennenlernt (und nicht durch bloße Beschreibung am Buchanfang). Dies und auch die eingestreuten (fiktiven) Zitate aus aktuellen Nachrichtensendungen, Regierungserklärungen und Zeitschriftenausschnitten, machen das Buch leicht lesbar. Eine gute Portion versteckter Humor ist auch über’s komplette Buch verteilt, hier und da ein Schmunzeln ist fast garantiert. Auch ein paar wissenschaftliche Fakten und Erklärungen fehlen nicht.
Die Handlung beschränkt sich lange Zeit auf Deutschland, hier ist nämlich eine kleine Eiszeit ausgebrochen. Also für alle, die das Wort Klimaerwärmung nicht mehr hören können, eine echte Abwechslung. Ich finde die Idee dieser “Eiszeit” und der Ursache hierfür genial. Auch die Umstände für den kältebedingten Einsturz eines Gebäudes gleich zu Beginn zeugen von Einfallsreichtum. Schön fand ich auch, dass hier keine Agenten oder Geheimdienste miteinander kämpfen, sondern dass sich ganz gewöhnliche Bürger nach und nach als Helden der Handlung erweisen.
Der Schluß ist gut und actionreich, jedoch ging hier meiner Meinung nach alles etwas zu schnell und es lief für die “Guten” auch etwas zu geschmeidig ab. Wobei ich aber auch kein Freund davon bin, wenn es kurz vorm Ziel noch herbe Rückschläge gibt und ein Buch dadurch unnötig in die Länge gezogen wird - daher von mir für den Schluß: Daumen hoch.

Ich habe das Buch vor der Veröffentlichung gewonnen und durfte es kostenlos lesen. Aufgrund des Buchtitels hätte ich das Buch im Laden vermutlich nicht in die Hand genommen. Wenn mich aber jemand zum Lesen der Beschreibung auf dem Buchrücken gebracht hätte, hätte ich es mir aber auch im Laden gekauft (und dies nicht bereut).