Tolle Idee mit leichten Schwächen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
mil Avatar

Von

In Deutschland ist es sehr kalt. Das hat Konsequenzen für das Land und das alltägliche Leben. Die Idee einer neuen plötzlichen Eiszeit ist gut und es wird klar, was der Autor mit dem Buch ausdrücken wollte. Leider gibt es in der Umsetzung ein paar Schwächen, die dem Thriller den nötigen Thrill rauben.

Der Anfang ist sehr gut gelungen. Es werden viele verschiedene Figuren eingeführt, die alle unter der kalten Witterung zu kämpfen haben. Außerdem werden ein chinesischen Milliardär und ein älterer Mann, der im Tschad Bäume pflanzt, vorgestellt. Zunächst ist unklar, was die vielen Personen miteinander zu tun haben. Die Wechsel der Perspektive bringen Schwung in die Handlung. Am Ende hängt natürlich alles zusammen und die Welt kann in einer waghalsigen Aktion, zu der alle Figuren beitragen, gerettet werden. Die starke Fokussierung auf die Hauptfigur Jana, die in einer Expertenkommission der Bundesregierung sitzt, tut der Spannung nicht gut. Zwar sind die Gespräche mit den verschiedenen Akteuren witzig und man kann Hinweise auf reale Personen erahnen. Die Handlung dümpelt an diesen Stellen aber lange Zeit nur vor sich hin. Jana als Person ist mir fremd geblieben. Die Ursache der Kältewelle wirkte etwas krude. Der Bösewicht erschien sehr schematisch.

Der Schreibstil ist angenehm und an vielen Stellen auch fesselnd. Die Geschichte ist toll und durchdacht. Das Verweben von Fakten und Fiktion ist gut gelungen. Trotzdem fehlte mir am Ende das gewisse Etwas.