Liebevolle Literaturgeschichte

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giselle74 Avatar

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Mit "Wie die Franzosen die Liebe erfanden" legt Marilyn Yalom eine liebevoll zusammengetragene Literaturgeschichte der französischen Liebe vor. Von der mittelalterlichen Minne und Frauenlob, über Galanterie, die romantischen Liebe, Homosexualität und, ja tatsächlich, "republikanische" Liebe, zu jeder Spielart hat Yalom den historischen Bezug und die passenden Bücher parat. So erfährt man viel über Klassiker wie "Cyrano de Bergerac", "Die Prinzessin von Cléves" oder "Madame Bovary", über französische Liebespaare wie z.B. Sartre und de Beauvoir, alles in leichtem und amüsantem Plauderton erzählt. Dieses Buch ist ein Schatzkästlein für den an französischer Literatur interessierten Leser. Man könnte sich sozusagen vom Mittelalter bis zur Neuzeit anhand dieses Buches durch die französische Literatur wühlen, die Veränderungen im Liebes - und Lebensstil mit nachvollziehen und hätte danach einen guten Überblick über das literarische Schaffen des Landes.
Die Idee, die Buchauswahl unter das Thema Liebe zu stellen, finde ich an sich nicht schlecht. Die meisten literaturgeschichtlich relevanten Bücher dürften sich mit diesem Thema befassen. Ob dieses Büchlein aber nun den "Beweis" erbringt, die Franzosen hätten die Liebe erfunden, möge man mit einem Augenzwinkern beantworten... Ein bißchen frankophil sollte der Leser wohl schon sein, um mit der Gestaltung und Umsetzung des Themas glücklich zu werden.