Authentizität, Menschlichkeit und Mut
Ich kann mir nicht helfen, die Geschichte um den fünfjährigen Gavra hat mich ab der ersten Zeile gepackt und ziemlich berührt. Über verschiedene Schicksale und Kriegsverbrechen habe ich schon gelesen, doch es nimmt mich immer wieder mit, dass Menschen solch schreckliche Erfahrungen machen mussten. Und dann auch noch Kinder! Ich stelle mir das wirklich furchtbar vor, wenn ein Krieg beginnt und man nur aus dem Radio davon erfährt. Was ist, wenn man es nicht anhat? Fernsehen und Internet gab es zu jener Zeit nicht. Entweder man hört es also ... naja, oder bekommt es am eigenen Leib mit. Wird plötzlich davon überrascht und überrollt. Und dann ist man vielleicht gerade mal fünf Jahre alt ...
Gavra erzählt aus seiner Sicht die Erlebnisse von damals. Den Teil seiner Familiengeschichte, der die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dramatisch veränderte.
Gavra wurde in Jugoslawien geboren und wuchs dort in der schönen Stadt Novi Sad auf. Dort lebte er mit seinen Eltern, Großeltern und seiner jüngeren Schwester. Opa, Papa und Mama waren erfolgreiche Fotografen, die nicht nur die Kunst im Fotografieren sahen, sondern auch eine gewisse Leidenschaft. Niemand von ihnen hätte gedacht, wie bedeutend Fotos werden würden. Keiner dachte an die Schönheit, die Bildern anhaftet, an das Zeitlose, das ewig zu überdauern schien. Sie lebten und liebten im Hier und Jetzt. Und dann marschierte die deutsche Armee in Jugoslawien ein. Der Krieg wütete an jeder Ecke, war meilenweit zu hören. Mir kommen allein bei diesen Gedanken die Tränen. Wenn es für mich als erwachsene Leserin kaum zu ertragen ist, wie fühlt es sich dann wohl für ein fünf Jahre altes Kind an, das tatsächlich mittendrin ist? Gavras kindlicher Blick, seine naive Denkweise begreift viele Dinge gar nicht richtig. Trotzdem ahnt er die Gefahr.
"Wir saßen in Omas Wohnung, spielten und redeten, als plötzlich Flugzeuge mit ohrenbetäubendem Lärm über das Haus hinwegflogen. Wir hörten ein beängstigendes >Bum< und darauf das furchtbare Geräusch explodierender Fensterscheiben."
Mir gefällt, dass in diesem besonderen Werk nicht nur authentische Original-Bilder und Schwarz-Weiß-Illustrationen eingefügt wurden, sondern auch Infos in Bezug auf den Beruf des Fotografen. Ich habe jedes Wort regelrecht verschlungen und war traurig, als die Geschichte durch war. Am liebsten würde ich mich direkt vor Gavra setzen und ihm von Angesicht zu Angesicht zuhören.
Mich hat dieses 120-seitige Buch ernorm berührt, bedrückt und nachdenklich gestimmt. Ich habe es zweimal hintereinander gelesen und das Gefühl, immer noch nicht alles begriffen zu haben, was damals geschehen ist. So viel Leid, Elend und Traurigkeit, dass ich all das gar nicht richtig verarbeiten und verinnerlichen kann. Die Autorin vermittelt dieses schmerzhafte Thema sowohl Erwachsenen als auch Kindern, ohne reißerisch zu erzählen und ohne die Leserschaft zu überfordern. „Wie ein Foto unser Leben rettete“ strotzt vor Authentizität, Menschlichkeit und Mut - und hallt sicher noch lange nach. Meiner Meinung nach sollte es als Erinnerungskulturgut Platz in diversen Schulbibliotheken, Kinderzimmern und im Unterricht finden.
Gavra erzählt aus seiner Sicht die Erlebnisse von damals. Den Teil seiner Familiengeschichte, der die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dramatisch veränderte.
Gavra wurde in Jugoslawien geboren und wuchs dort in der schönen Stadt Novi Sad auf. Dort lebte er mit seinen Eltern, Großeltern und seiner jüngeren Schwester. Opa, Papa und Mama waren erfolgreiche Fotografen, die nicht nur die Kunst im Fotografieren sahen, sondern auch eine gewisse Leidenschaft. Niemand von ihnen hätte gedacht, wie bedeutend Fotos werden würden. Keiner dachte an die Schönheit, die Bildern anhaftet, an das Zeitlose, das ewig zu überdauern schien. Sie lebten und liebten im Hier und Jetzt. Und dann marschierte die deutsche Armee in Jugoslawien ein. Der Krieg wütete an jeder Ecke, war meilenweit zu hören. Mir kommen allein bei diesen Gedanken die Tränen. Wenn es für mich als erwachsene Leserin kaum zu ertragen ist, wie fühlt es sich dann wohl für ein fünf Jahre altes Kind an, das tatsächlich mittendrin ist? Gavras kindlicher Blick, seine naive Denkweise begreift viele Dinge gar nicht richtig. Trotzdem ahnt er die Gefahr.
"Wir saßen in Omas Wohnung, spielten und redeten, als plötzlich Flugzeuge mit ohrenbetäubendem Lärm über das Haus hinwegflogen. Wir hörten ein beängstigendes >Bum< und darauf das furchtbare Geräusch explodierender Fensterscheiben."
Mir gefällt, dass in diesem besonderen Werk nicht nur authentische Original-Bilder und Schwarz-Weiß-Illustrationen eingefügt wurden, sondern auch Infos in Bezug auf den Beruf des Fotografen. Ich habe jedes Wort regelrecht verschlungen und war traurig, als die Geschichte durch war. Am liebsten würde ich mich direkt vor Gavra setzen und ihm von Angesicht zu Angesicht zuhören.
Mich hat dieses 120-seitige Buch ernorm berührt, bedrückt und nachdenklich gestimmt. Ich habe es zweimal hintereinander gelesen und das Gefühl, immer noch nicht alles begriffen zu haben, was damals geschehen ist. So viel Leid, Elend und Traurigkeit, dass ich all das gar nicht richtig verarbeiten und verinnerlichen kann. Die Autorin vermittelt dieses schmerzhafte Thema sowohl Erwachsenen als auch Kindern, ohne reißerisch zu erzählen und ohne die Leserschaft zu überfordern. „Wie ein Foto unser Leben rettete“ strotzt vor Authentizität, Menschlichkeit und Mut - und hallt sicher noch lange nach. Meiner Meinung nach sollte es als Erinnerungskulturgut Platz in diversen Schulbibliotheken, Kinderzimmern und im Unterricht finden.