von Mensch zu Mensch

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lilanini Avatar

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Als würde Gavra Mandil uns selbst besuchen und in seinem Fotoalbum blättern wird seine Geschichte spannend und trotzdem kindgerecht erzählt.
Es beginnt, als er selbst noch ein Kind ist und gar nicht richtig versteht, warum er nicht mit seiner Familie nach Hause zurück kann und sogar auf einen anderen Namen hören muss.
Ich bin so froh, dass die Familie, die beiden Eltern und ihre beiden Kinder immerwieder zusammen eine gute Lösung gefunden haben. Dabei mussten sie immerwieder an verschiedenen Orten neu anfangen und auf neue Menschen vertrauen. Man spürt während des ganzen Buches die Zuversicht, die immerwieder stärker ist, als die Angst und auch die Dankbarkeit für diese mutigen helfenden Menschen.
Wir lernen den albanischen Ehrenkodex kennen, der besagt, dass Gäste bedingungslos geschützt werden - egal welcher Religion diese angehören. Ich wünschte mir, dass dieser Kodex sich weiterverbreitet - von Mensch zu Mensch. Wie schön wäre das.

Ich hätte mir im Nachwort noch ein paar Worte zur Religionsausübung während und nach der Flucht gewünscht, denn obwohl die Religion ja der oberflächliche Grund für die Verfolgung war, spielt diese gar nicht eine soo große Rolle im erzählten Alltag der Familie. Letztendlich geht es um Freundschaft, Vertrauen und Menschlichkeit.