Trauer und wie wir damit umgehen

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gesil Avatar

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_Als Tully Hart, die beste Freundin seiner verstorbenen Ehefrau Kate, nach einer durchzechten Nacht verunglückt, wird Johnny Ryan verständigt, da seine Frau noch immer als Kontaktperson Tullys angegeben ist. Der Anruf der Polizei lässt bei Johnny die Erinnerungen an Kates letzte Tage und ihr Begräbnis aufleben, bei dem Tully keine gute Figur abgegeben hat, was Johnny ihr nach wie vor nicht vergeben kann._ Auch wenn ich den Vorgängerroman nicht kenne, so wurde ich doch gleich in den Bann von „Wie ein Stern in der Nacht“ gezogen. Sowohl die Szene in der Bar wie auch Johnnys Erinnerungen konnte ich mir sehr gut vorstellen. Und wer hat nicht schon eine Beerdigung erlebt, von der er am liebsten geflüchtet wäre? Die Trauer der Hinterbliebenen war fast greifbar, und auch die Hilflosigkeit der Trauergäste, die diese durch belanglose Floskeln zu überspielen versuchen. Was soll oder kann man in solchen Situationen auch sagen? Aber auch Tullys Versuch, das Leben der Freundin so zu feiern, wie sie es sich vielleicht gewünscht hat, kann ich irgendwo nachvollziehen. Und wer will schon darüber urteilen, welche Art der Trauer die „richtige“ ist. Die Ablehnung, auf die Tully dabei stößt, liegt sicher in der Tradition begründet, wie wir zumindest meinen, auf den Tod eines geliebten Menschen reagieren zu müssen. Doch wie ging oder geht es nun weiter – vier Jahre nach Kates Tod? Werden sich Johnny und Tully aussprechen können, um endlich den Tod der geliebten Ehefrau und Freundin verwinden zu können? Wird Tully überhaupt die Kraft haben, um aus dem Koma zu erwachen? Oder bleibt sie dort, wo der Schmerz ihr nicht länger etwas anhaben kann?

Das würde ich gerne erfahren und das Buch lesen.