Erinnerungen

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kreatinchen Avatar

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Dieses Buch ist ein bisschen wie ein Fotoalbum und genauso beginnt es auch, mit Schwarzweißfotos aus Gerdas Kindheit. Sie ist in der DDR - genauer in Ostberlin - aufgewachsen. Nur ihre Oma darf in den Westen fahren, von dort bringt sie Gerda und ihrer Familie manchmal schöne Dinge mit. Das Thema "Vögel" zieht sich wie ein roter Faden durchs Buch, Gerdas Vater, der seinen Kindern verschiedene Wildvögel zeigt, weil er sich dafür interessiert, Omas Wellensittich Coco oder der Papagei, der scheinbar jemandem weggeflogen ist. In der Schule basteln die Kinder Friedenstauben aus Papier und die Familie bekommt einen neuen Wellensittich. Gerda wird älter, Oma auch, die nun seltener in den Westen fährt. Und dann ist die Mauer offen...
Für mich war das Buch eine wunderbare Reise in die Vergangenheit, denn auch ich bin in der DDR geboren und bis zur Wende aufgewachsen. Zwischen Gerda und mir gibt es Parallelen, die mich ein wenig nostalgisch an meine eigene Kindheit haben denken lassen. Auch wir haben uns als Kinder gefreut, wenn wir Eichelhäherfedern gefunden haben. Mein Opa hat uns im Wald seine Meisenkästen gezeigt, inklusive Nestern und Eiern darin. Wellensittiche hatten meine Schwester und ich ebenfalls, allerdings erst nach der Wende.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es belebt ein bisschen die Vergangenheit und ist ein Einblick in ein Stück Kindheit in der DDR. Der Bogen wird am Ende zur älteren Generation und deren Fotoalbum gezogen, das hat mich sehr angesprochen. Diese Geschichte ist toll, um den Kindern heute zu zeigen, wie es früher so "bei uns" war, aber auch, um sich - so wie ich - an die eigene Kindheit zu erinnern. Das Buch scheint zu einer Serie namens "Wir Kinder von früher" zu gehören und es gibt noch einen weiteren Band davon. Vielleicht werden ja in Zukunft noch mehr solche Familiengeschichten erscheinen. Das fände ich schön.