Metaphorische Reise in die DDR

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mel1103 Avatar

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Das Buch 'Wie ein Vogel' von Gerda Raidt zeigt schon von der äußeren Gestaltung, dass es eine Reise in die Vergangenheit bietet. Bei dieser Reise begleiten die Leser die kleine Gerda, die von ihrer Kindheit in der DDR berichtet.

Metaphorisch ziehen sich die Vögel als Symbolik durch das Buch. Der Leser kann hierbei immer wieder Parallelen zum Leben in der DDR ziehen: Die nicht artgerechte Haltung in einem zu kleinen Käfig, den Wunsch nach Freiheit... Die Idee dieser Metaphern finde ich überaus gelungen, jedoch zieht sie sich meiner Meinung nach etwas zu sehr durch das Buch, wodurch es stellenweise auf eine sehr abstrakte Ebene gehoben wird. Für Kinder, mit denen ich dieses Buch gerne lesen würde, finde ich es daher nur bedingt geeignet. Leider wird meiner Ansicht nach auch den Vögeln inhaltlich so viel Raum gegeben, dass viele Aspekte des Lebens der DDR völlig untergehen. Ich hätte es schöner gefunden, dass Leben und die Kindheit in der DDR in mehreren Facetten im Buch wiederfinden zu können.

Besonders gelungen an diesem Buch sind die schönen Illustrationen, die sehr gut zur Handlung passen und das Eintauchen in eine andere Welt ermöglichen.

Ebenfalls sehr gelungen finde ich das Einbinden verschiedener Generationen, ihre Verflechtungen und die eigenen Geschichten. Auch hierbei hätte ich mich jedoch über eine etwas tiefgründigere, inhaltlich klarere Darstellung und Herausarbeitung gefreut.

Trotzdem bietet das Buch durch einen angenehmen Schreibstil und seine Handlung viele Anstöße für Gedanken und weitere Gespräche und ist in vielen Aspekten sehr gelungen.