Sehr berührend - wie ein Blick ins persönliche Fotoalbum.

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margarete Avatar

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Ich habe das Buch gemeinsam mit meinen beiden Söhnen (10/7) gelesen und freute mich bereits sehr darauf!

Die Vorfreude auf die Geschichte begann bereits mit dem Cover: Die Gestaltung ist simpel aber sehr schön und kindgerecht. Die Illustration ist wirklich gelungen.

Gemeinsam mit meinen Jungs lasen wir uns durch die Geschichte und schnell merkte ich: Die zwar fiktive, aber auf historischen Begebenheiten beruhende Geschichte, wirkt dennoch so authentisch und persönlich, als würde man durch ein persönliches Fotoalbum aus dieser Zeit blättern. Und genauso schnell waren wir auch nah an der Protagonistin der Handlung dran.

Die Jungs folgten der Erzählung sehr interessiert und stellten immer wieder Nachfragen zu der Zeit. Dies war insbesondere bedeutsam, da mein Mann ebenfalls in Ostdeutschland geboren ist und Teile der Geschichte sich mit seiner überschnitten.
Die Leichtigkeit aus der kindlichen Perspektive und der Blick für Details (z.B. Vögel und ihre Federn), führten dazu, dass das Buch keine direkte historisch belehrende Funktion erfüllte. Viel eher lässt es Lücken offen, die sich im Anschlussgespräch bei Bedarf füllen lassen.

Uns hat das Buch wirklich sehr gefallen und auch gerührt. Ich bin mit den Kids ins tiefere Gespräch über die Zeit eingestiegen. Die Oma könnte das Buch eventuell nochmal authentischer unterlegen und Nachfragen beantworten.
Aus elterlicher Perspektive kamen mir allerdings ein paar wesentliche historische Momente (wie z.B. der Fall der Mauer) und ihre Bedeutung zu kurz. Hier musste ich im Gespräch mit den Kids für meinen Geschmack sehr nachsteuern, um den Verlauf der historischen Ereignisse nachvollziehbar zu machen.

Nichtsdestotrotz hat das Buch auf jeden Fall jede Empfehlung verdient - einerseits durch die wirklich wunderschöne Illustration, andererseits durch die sehr charmante und kindgerechte Perspektive sowie Erzählweise. Auf diese Weise ist es kein „harter historischer Brocken“, sondern kann entsprechend jedes Alters rezipiert werden, so dass zumindest klar wird, dass früher irgendwas „anders“ war als heute.