Berührende Geschichte...

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Alexa Hennig von Lange erzählt die unglaubliche Geschichte von Lisa, einem über die Maßen behüteten Mädchen, das aufgrund eines Umzugs zunächst ihre beste Freundin Alice verliert und mit Langeweile und Einsamkeit kämpft. Dann entdeckt sie in nächster Nähe ein Waisenhaus, eingebettet in einen Park, das gerade von den neuen Bewohnern bezogen wird. Kinder ohne Eltern – das muss lässig sein! Neugierig erkundet sie die Umgebung und erlebt eine fantastische Geschichte, ausgelöst durch eine einzige Walnuss. Sie lernt mehrere Kinder kennen und auch deren Empfindungen und Gefühle, die Lisa bis dato völlig fremd waren. Am Ende wird, wie im Märchen, dann doch alles gut.
Mir als Erwachsene hat das Hörbuch unheimlich imponiert. Alexa Hennig von Lange hat hier eine sehr rührende Geschichte geschrieben, die sie selber erzählt. Sie interpretiert Lisa als Ich-Erzählerin sehr gut, allerdings sind ihre Formulierungen stellenweise schon sehr anspruchsvoll für eine Zehn-Jährige, aber Kinder sollen beim Zuhören ja auch etwas lernen. Das gefällt mir insgesamt auch sehr gut: Lisas Benehmen ist sehr tugendhaft und durchweg anständig (z. B. keine unflätigen Schimpfwörter, die Rettungsaktion aus den Fluten, das Mitleid mit den Waisenkindern, Umarmungen und Freundschaften, Respekt vor dem coolen Lehrer…), also ein richtiges Vorbild für die kleinen Leser/Zuhörer! Freilich ist so ein entführter und wiedergefundener Bruder reichlich fantastisch, aber das ist ja das Schöne an „Märchen“ und macht sie so spannend und fesselnd! Außerdem kann man so richtig mitfühlen: jede Menge Kinder leiden heute an Allergien und dürfen keine Haustiere haben, oder es gibt Knatsch mit der besten Freundin – das ist so realistisch und richtig aus dem Leben gegriffen. Eine sehr liebe Geschichte, mit viel Gefühl, Spaß und Spannung, für mein Empfinden ein absolut lesenswertes (hörenswertes) Kinderbuch mit einem sehr ansprechenden Cover!