Nach Hause kommen

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clara_fall Avatar

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Während eines Castings erhält Isabella Krause unerwartet den Auftrag, sich um ehemalige DDR-Bürger zu bemühen, um sie als Protagonisten für eine Dokumentation über den Osten zu gewinnen. Schnell sind alte Mitstreiter aus ihrer Kindheit und Jugend gefunden, doch alle Interviews sind für das westliche Filmteam einfach zu unglaubwürdig, teilweise werden sogar die Aussagen der Befragten angezweifelt und es wird versucht, ihnen das Wort im Mund herumzudrehen. Isabella bereut schon bald, diese Aufgabe übernommen zu haben.
Wenn man diese kurzweilige Geschichte ebenfalls als "gelernter DDR-Bürger" liest, ist es ein Gefühl, als käme man nach Hause. Immer wieder dachte ich beim Lesen: "Genauso wars!" Viele Ereignisse und Tatsachen aus dieser längst vergangenen Zeit werden nicht schön geredet, sondern kritisch hinterfragt und jeder kann sich selbst eine Antwort darauf geben. Viele Male muss man einfach nur herzlich lachen, oftmals über Witze oder Zitate, für die man noch vor einiger Zeit ins Gefängnis gegangen wäre, hätten es die falschen Ohren gehört. Vieles ließe sich noch hinzufügen, aber dann würde es auch ganz schnell zu einem Geschichtsbuch ausarten und die Absicht der Autorin war ganz sicher, ein unbeschwertes Büchlein mit vielem Augenzwinkern zu schreiben. Und das ist ihr gelungen! Gern mehr davon.