Die Ballsaison ist eröffnet

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doralupin Avatar

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Kitty Talbot und ihre Schwestern leben in ärmlichen Verhältnissen, seit ihre Eltern gestorben sind und ihnen kaum mehr als Schulden hinterlassen haben. Eigentlich hat sich Kitty darauf verlassen, dass die Familie versorgt ist, da sie mit einem reichen jungen Mann verlobt ist, doch kurz vor der Hochzeit lässt ihr Verlobter sie im Regen stehen. Nun ist guter Rat teuer, denn Kitty sorgt sich vorallem um die Zukunft ihrer Geschwister! Sie reist zusammen mit ihrer Schwester Cecily zu ihrer Tante die in London lebt. Dort muss sie es schaffen in die hörere Gesellschaft zu gelangen, um sich dort schnellstens einen reichen Mann zu suchen. Bald glaubt sie in Archie de Lacy einen geeigneten Kandidaten gefunden zu haben, doch sein älterer Bruder Lord Radcliffe durchschaut die junge Frau sofort und tut alles das Kitty ja nicht in seine Familie einheiratet...

Mit diesem Roman wird der Leser in die Regency-Zeit hineinkatapultiert, indem in der Ballsaison abendliche Feste in London an der Tagesordnung waren und es für junge Damen nichts wichtigeres gab als einen gut betuchten Ehemann zu finden! Für Kitty ist dies natürlich besonders wichtig, aber zugleich auch sehr schwer, denn sie muss verheimlichen wie ihre eigenen ärmlichen Verhältnisse sind und ein "falsches Spiel" mit den Kandidaten treiben. Deshalb war sie mir anfangs auch nicht sehr sympathisch, obwohl ich schon nachvollziehen konnte warum sie das alles macht und sie ja nicht nur egoistisch an sich selber denkt. In Lord Radcliffe trifft sie einen anfangs sehr kühlen und arroganten Gegenspieler, dessen Verhalten ich aber immer nachvollziehbar fand, denn auch er denkt als Oberhaupt an seine Familie und wie er diese schützen kann!

Der Schreibstil des Roman ist sehr locker und leicht zu lesen. Die Autorin hat es für mich sehr gut geschafft die damalige Zeit der "Heiratsvermittlung" wiederzuspiegeln und welche Sorgen und Probleme dabei an der Tagesordnung standen. Die Handlung war verspielt und teils humorvoll, ich wurde bestens unterhalten und es kam bis auf eine kurze Zeit im Mittelteil keine Langeweile bei mir auf. Gerade zu Beginn und am Ende war die Handlung mit allerlei unterhaltsamen Einfällen versehen! Die Liebesgeschichte beginnt nur sehr zart und langsam und wird glaubhaft beschrieben. Er war eben nicht alles superromantisch und wie im Märchen, es war auch Stress für die Frauen jemanden zu finden und nichts als "alte Jungfer" im Haus der Eltern zu enden.

Fazit: Ein unterhaltsamer Ausflug in die Regency-Zeit