Keine gute Partie

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Nach dem Tod ihrer Eltern liegt das Leben der Talbot-Schwestern in Trümmern. Alleine auf der Welt zurückgelassen und mit einem Berg an Schulden. Die Verlobung mit Charles Linfield abgesagt. Kitty, die älteste der Schwestern sieht nur eine Option, um die Familie vor dem drohenden finanziellen Ruin zu bewahren. Es bleibt ihr nichts anderes übrig als eine gute Partie auf der Londoner Ballsaison zu erzielen.
Einen geeigneten Kandidaten hat sie recht schnell gefunden nur der ältere Bruder ihres Auserwählten, Lord Radcliffe, durchschaut ihre ambitionierten Pläne.

Der Klappentext klang recht vielversprechend. Die Grundidee der Story hat viel Potenzial, welches leider nicht genügend ausgeschöpft wurde. Der Roman „Wie man sich einen Lord angelt“ von der Autorin Sophie Irwin verspricht eine Mischung von Jane Austen und der Bridgerton Reihe. Dies lässt Erwartungen relativ schnell sehr hoch werden.

Das Cover, wenn auch nicht außergewöhnlich, passt zum Genre des Buches. Der um die Seiten umlaufende Umschlag, ist dagegen schon ein echter Hingucker und definitiv etwas Besonderes, auch wenn ich dies nicht unbedingt gebraucht hätte und eher als unnötig einstufe.

Der Schreibstil war angenehm und die Geschichte ließ sich trotz allem flüssig lesen. Dreh und Angelpunkt der Geschichte war überwiegend Kitty und ihre Absichten und Jagd um eine gute Partie.

Dies sorgte jedoch bei mir, dass ich mit der Protagonistin Kitty nur schwer warm wurde, trotz dessen, dass ihre Beweggründe nachvollziehbar waren -befand sie sich doch in einer schrecklichen Lage- wirkte sie auf mich zu berechnend, manipulativ.... Die Protagonistin war insgesamt zu unausgewogen dargestellt, es fehlte an Tiefgang und Facettenreichtum.

Die anbahnende Liebesgeschichte zwischen Kitty und Lord Radcliffe traf ebenfalls nicht ganz mein Geschmack. Sie war zu vorhersehbar und auch nicht richtig rund. Die Chemie zwischen den beiden konnte man die meiste Zeit nicht wirklich spüren und es fehlte an Romantik.

Kommen wir zum Ende, man hatte regelrecht das Gefühl das jetzt nur noch schnell schnell alles runtergeschrieben wurde. Schade, da man hier noch einiges hätte an Potential auch umsetzen können. Gerade die Liebesgeschichte bekam so kein rundes Ende.

Es ist bei weitem kein schlechtes Buch und kann durchaus unterhalten. Ein gutes Buch für zwischendurch doch bei weitem kein Jane Austen. Für alles mehr fehlte mir das gewisse etwas, das grundsätzlich an Potential da gewesen wäre. Auch die Liebesgeschichte ging leider etwas unter.