Macht einfach Spaß

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martinasuhr Avatar

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Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich dieses Buch mögen würde oder ob es nicht doch zu romantisch für mich ist. Dennoch hat die Neugier überwogen und ich bin froh, dass ich die Geschichte rund um Kitty und ihre Schwestern entdeckt habe.
Sophie Irwin entführt uns ins England des frühen 19. Jahrhunderts, wo wir eine junge Frau kennenlernen, die eigentlich nicht heiraten möchte, aber mehr oder weniger gezwungen ist, sich eine solvente Partie zu angeln, weil ihre Familie sonst vor dem Bankrott steht. Dummerweise muss sie hierfür in Gesellschaftsschichten vordringen, die ihr normalerweise bei ihrem Stand verschlossen blieben. Mit viel Wagemut und einer beeindruckenden Cleverness stellt sie sich dieser Aufgabe.
Auch wenn ich nicht immer einer Meinung mit Kitty war, habe ich die Jagd nach einem Bräutigam genossen. Im Gegensatz zu vielen anderen Frauen jener Zeit ist sie keine typische Ehefrau, die ihre Erfüllung darin sieht, Kinder zu bekommen, einen Haushalt zu führen und einen Mann glücklich zu machen. Sie ist gebildet, wortgewandt, diskussionsfreudig und auch ziemlich manipulativ. Kitty weiß, was sie will und geht einige Risiken dafür ein, weshalb sie auch nicht dem typischen Frauenbild der Zeit entspricht. Manchmal hatte ich tatsächlich Mitleid mit den Männern, doch genau betrachtet blieb ihr keine andere Wahl.
Alles in allem hatte ich eine extrem gute Zeit mit diesem Buch. Kitty ist stark, schlagfertig und trägt das Herz am rechten Fleck. Eine Heldin, die man trotz kleinerer Fehler mögen muss. Ich kann den Roman nur wärmstens empfehlen.