Mittelmäßiger Ausflug ins 19. Jahrhundert

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Kitty Talbot hat sich damit abgefunden, dass es für sie niemals eine Liebesheirat geben wird. Im Jahr 1818 ist sie die Älteste von fünf Schwestern und nachdem sowohl ihre Mutter, als auch ihr Vater verstorben sind, muss sie für eine finanzielle Absicherung sorgen. Also muss sie sich einen möglichst reichen Mann angeln – am besten einen Lord. Gar nicht so einfach, wenn man fast ohne Vitamin B nach London kommt, sich irgendwie auf die Bälle der Reichen und Schönen schleichen muss, um dort die Aufmerksamkeit von reichen Single-Männern zu auf sich zu ziehen. Mit List, Intelligenz und Anpassungsfähigkeit gelangt Kitty tatsächlich in die High Society und macht sich auf Männerfang.

Ich habe bisher weder ein Bridgerton-Buch gelesen noch eine Downtown-Abbey-Folge geschaut, aber gereizt hat mich beides schon. Dadurch kann ich dieses Buch jedoch mit keinem anderen Werk, das einen ähnlichen Inhalt hat, vergleichen.

Den Ansatz Kitty Talbot in den Fokus zustellen, die quasi bereit ist sich zu verkaufen, um ihre Schwestern abzusichern, fand ich interessant – auch wenn er zeitgleich natürlich erschreckend ist. Ich fand es spannend zu lesen, wie sie immer weiter in die reichen Kreise aufsteigt und sich bei den Lords und Ladys von London einfügt. Sie verbietet sich Gefühle, was natürlich nicht wirklich funktioniert, und dadurch erscheint sie aber auch manchmal emotionslos und mich konnte der ganze Romane tatsächlich nicht wirklich berühren.

Das Buch war für meinen Geschmack teilweise etwas langatmig, auch wenn ich die Einblicke in die Welt der Reichen und Schönen, die natürlich vor Intrigen und Geheimnissen strotzen, interessant fand. Leider war auch der Schreibstil nicht so ganz meins, wobei ich nicht abschätzen kann, ob das am Schreibstil der Autorin oder an der Übersetzung liegt.

Das Ende war auch sehr schnell offensichtlich, auch wenn die wahren Gefühle oft nur zwischen den Zeilen zu finden waren.

Fazit: Für mich war der Roman leider nur mittelmäßig. Ich fand es spannend zu sehen, wie Kitty Talbot ihren Weg hoch zu den Lords und Ladys von London meistert, aber mich konnten leider weder die Figuren und der Inhalt wirklich berühren. Trotzdem bin ich mir sicher, dass ich noch weitere Romane aus dieser Zeit lesen werde.