Okay, aber nicht wirklich überzeugend

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athene1989 Avatar

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Da ich historische Liebesromane liebe, musste ich unbedingt „Wie man sich einen Lord angelt“ von Sophie Irwin lesen. Leider konnte mich das Buch nicht so mitreißen, wie ich erhofft hatte und wie es andere Bücher in diesem Genre konnten.
In dem Buch geht es um Kitty Talbot, die sich nach dem Tod ihrer Eltern um ihre vier Schwestern kümmern muss. Nachdem sie von ihrem Verlobten sitzen gelassen wurde, reist sie mit ihrer Schwester Cecily zu einer alten Freundin ihrer Mutter nach London, um sich dort einen reichen Mann zu angeln. Doch sie hat die Rechnung ohne Lord Radcliffe gemacht, der sie durchschaut und seinen Bruder vor der Mitgiftjägerin retten will. Und auf einmal werden die beiden zu Verbündeten auf der Suche nach dem geeigneten Ehemann.
An sich fand ich die Grundidee erheiternd. Da ich schon sehr viele Bücher in dieser Richtung gelesen habe, sei es natürlich Jane Austen, Johanna Lindsey, Kat Martin oder ähnliche, war ich wirklich gespannt auf das Buch. Doch schon der Schreibstil war etwas gewöhnungsbedürftig. Es gab keine wirkliche Sichtweise und es ist immer ein wenig zwischen allen herumgesprungen, was ich nicht so geeignet fand. Auch habe ich die Chemie zwischen Radcliffe und Kitty nicht wirklich gespürt. Sie war die ganze Zeit eigentlich nur auf die Suche eines Ehemanns fokussiert und er wurde ein wenig für ihre Mittel eingespannt. Beide haben sich auch gerne mal einen Schlagabtausch geliefert, aber für mich kamen nirgends wirklich tiefe Gefühle durch, erst am Ende, aber den Weg dahin gab es einfach nicht. Da gab es so viel Potential, was leider nicht genutzt wurde. Stattdessen gab es auch Nebenstorys, wie Cecily, die sich immer unverstanden fühlt und als so gebildet gilt, macht aber auch viele Dummheiten, was sie an sich besser wissen müsste, gerade nachdem man es ihr erklärt hat. Der Fokus hätte sich wirklich mehr auf die zwei Hauptprotagonisten konzentrieren sollen, auf die Beziehung zueinander. Zwar mochte ich beide als Einzelperson weitestgehend, auch wenn ich Kitty manchmal auch recht anstrengend fand, aber so ganz mitgenommen haben sie mich auch nicht.
Das Buch war in Ordnung zu lesen, aber kein wirkliches Highlight oder irgendwie herausragend. Da gibt es sehr viele bessere Bücher in dieser Richtung. Daher gebe ich „Wie man sich einen Lord angelt“ drei Sterne.