Pride, Prejudice & Bridgerton

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archer Avatar

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Kitty Talbott ist die Älteste von fünf Töchtern und wie jeder weiß, ist es eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass eine mittellose Frau eines reichen Ehemannes bedarf. Dies trifft umso mehr auf sie zu, als ihre Eltern gestorben sind und ihr und ihren Schwestern nur das baufällige Haus und einen Schuldenberg hinterlassen haben. Entschlossen macht sie sich auf den Weg nach London zu Tante Dorothy, der ältesten Freundin ihrer Mutter, die ihr und ihrer Schwester Cecily behilflich sein wird, auf Bälle eingeladen zu werden. Schon bald trifft sie auf den ehrenwerten Archibald de Lacy, einen reichen Jüngling, der vielleicht nicht unbedingt der hellste, aber zumindest der liebenswürdigste junge Mann ist, den man sich schnappen kann. Wenn da nicht dessen älterer Bruder James wäre, Lord Radcliffe, der sie offensichtlich nicht ausstehen kann. Doch dann schließen sie einen Pakt, der ihnen beiden zugutekommen wird ...

Das ist eine kurzweilige, gut geschriebene Geschichte, die ab und zu sogar witzige Dialoge beinhaltet, und sich auch gut lesen lässt. Hier wird nicht auf Originalität gesetzt, sondern im Gegensatz auf Vertrautes, auf das, was die Leute durch Jane Austen verinnerlicht haben oder durch das, was sie für real aus der Bridgertonserie halten. Selbst bei den Namen wird man sich an die erwähnten Bücher erinnern. So weit, so okay. Hier kommt auch eine arge Überspitzung zum Tragen. Die Leute sind manchmal so minderbemittelt, gerade Archie, aber manchmal auch seine Mutter, das ist schon sehr übertrieben. Auch wie der Deal zwischen Kitty und Radcliffe zustande kam, war eher ... unglaubwürdig.

Insgesamt war es trotzdem eine angenehme Lektüre, sofern man nicht erwartet, dass das Regency-Rad neu erfunden wird.