Eine Geschichte voller Intensität

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katyleh Avatar

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Manche Bücher ziehen einen von der ersten Seite an in ihren Bann – dieses hier hätte es fast geschafft. Der Schreibstil von Clare Leslie Hall ist wunderschön, voller Gefühl und Intensität. Sie versteht es, ihre Figuren lebendig werden zu lassen, sodass man wirklich mit ihnen fühlt. Besonders Beth hat mich beeindruckt. Ihre innere Zerrissenheit, ihr Kampf mit der Vergangenheit und gleichzeitig ihre Fürsorge für Leo – das war tief berührend.

Auch der Kriminalfall war spannend und gut konstruiert. Ich wollte unbedingt wissen, wie alles zusammenhängt. Aber je weiter ich gelesen habe, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte einfach zu viel wollte. So viel Schmerz, so viele Lügen, so viele Tragödien – an einem gewissen Punkt wurde es mir zu viel. Ich konnte mich nicht mehr richtig darauf einlassen, weil es mich eher erschlagen hat als mitzureißen. Und dann das Ende … das fühlte sich für mich nicht ganz stimmig an.

Ich bin hin- und hergerissen. Es gibt so viel an diesem Buch, das ich bewundere – den Schreibstil, die Figuren, die Tiefe der Emotionen. Aber so ganz gepackt hat es mich nicht. Vielleicht war es einfach nicht der richtige Zeitpunkt für mich, vielleicht war es mir zu viel Drama auf einmal. Trotzdem bin ich froh, es gelesen zu haben. Denn es gibt Szenen und Momente, die nachwirken. Und das ist ja eigentlich das, was ein gutes Buch ausmacht.