Großartige Lesestunden

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desirée Avatar

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Wenn ich ein Buch in zwei Tagen weg inhaliere, dann muss ich schlichtweg eine große Leseempfehlung für dieses Highlight aussprechen!

In dem Roman begleiten wir Beth, eine junge Farmersfrau, die versucht über den tödlichen Unfall ihres Sohnes hinwegzukommen, der sich vor drei Jahren ereignet hat. Als ihre Jugendliebe Gabriel mit seinem Sohn Leo auftaucht und gerät alles ins Wanken, insbesondere ihre Ehe zu Frank. Am Ende eskalieren die Dinge so sehr, dass ein Mensch getötet wird und die Frage im Raum steht, wer für den Tod verantwortlich ist.

Clare Leslie Hall hat einen Roman mit einer unglaublichen Sogwirkung geschrieben, womit ich so nicht gerechnet hätte. Liebesstories sind in der Regel nicht meins, aber obwohl Beths Gefühle zu Gabriel und Frank viel Raum einnehmen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Beth ist als Protagonistin sehr authentisch und sowohl ihre Gefühlswelt zu den Männern als auch der schwere Verlust ihres Kindes sind ausgesprochen emotional und nachvollziehbar gezeichnet. Ich war hier sehr berührt und fieberte gleichzeitig der Aufklärung entgegen, wer getötet wurde und wer für den Tod für verantwortlich ist.

Denn nur Häppchenweise streut die Autorin Hinweise und lässt immer wieder kurze Kapitel aus dem Gerichtsprozess einfließen, was die Spannung stetig steigen lässt.
Der Auflösung fand ich großartig und hat mich komplett überzeugt, wenngleich das Ende des Buch schon sehr nah am Kitsch vorbei geschrammt ist.

"Wie Risse in der Erde" ist ein unglaublich atmosphärischer Roman, der mich als Leserin mit einer sehr nahbaren Protagonistin hat mitfiebern lassen. Ich hatte großartige Lesestunden.