Sich überschlagende Emotionen

Der Roman "Wie Risse in der Erde" von Clare Leslie Hall erzählt die Geschichte von Beth, die, nachdem ihre leidenschaftliche Jugendliebe Gabriel sie verlassen hatte, kurze Zeit später Frank heiratete und glückliche Jahre mit ihm verbrachte... Aber war ihr Leben wirklich so unbeschwert? In kleinen, zarten Andeutungen erfährt der Leser mehr und mehr über die letzten Jahre ihres Lebens und über ihre früheren Jahre. Fragen kommen auf und Ideen, was passiert sein könnte, bis schließlich erzählt wird, was sich ereignet hatte. Dieser Stil durchzieht sich durch das gesamte Buch. Immer wieder wird der Leser überrascht, immer wieder vor Geheimnisse gestellt, die gelüftet werden wollen. Und doch kommt es jedes Mal anders, als man es sich hätte vorstellen können! Ich war immer wieder am Staunen, habe die vielen Emotionen mitgefühlt, war hin und her gerissen zwischen den Möglichkeiten. Ambivalente Gefühle durchzogen mich. Die Spannung war greifbar und ich freute mich, wenn ich die Zeit fand, um weiterzulesen. Und wenn ich angefangen hatte, wollte ich es nicht mehr aus der Hand legen.
Die Figuren habe ich alle geliebt. Jeder ist auf seine Art ein wundervoller Mensch, trotz der Fehler und der Versuchungen. So ehrliche Gefühle strahlen aus ihren Persönlichkeiten heraus und alle Gefühle, seien es ehrbare oder auch zerstörerische Gefühle, haben aufgrund ihrer persönlichen Geschichten ihre Berechtigung.
Ich war gefesselt von diesem Roman, die Emotionen ergriffen mich und am Ende flossen die Tränen.
Eine klare Kaufempfehlung für Liebhaber von tiefgründigen Liebesgeschichten mit einem dramatischen Gerüst.