Durch ein tragisches Ereignis, welches der Leser aber im Detail erst im Laufe der Geschichte erfährt, wird das Leben von Kira völlig aus der Bahn geworfen. Kira kehrt nach einem gemeinsamen Urlaub mit ihrer Schwester und Freund Tom nicht mehr nach Hause zurück und taucht für beinahe zwanzig Jahre unter. Einziges Lebenszeichen von ihr sind unverbindliche Postkarten, die nichts über ihren Aufenthaltsort verraten. Doch nachdem ihr Freund verstorben ist, den sie lange Zeit versorgt und gepflegt hat, hat Kira wieder Sehnsucht nach ihrer Familie. Doch hier hat sich einiges verändert: der Vater ist verstorben, Birgit ist mit Tom verheiratet... Nicole Walter versteht es gut, die verschiedenen Lebenslagen der Hauptpersonen darzustellen und die Charakterzüge zu verdeutlichen. Der Roman ist interessant geschrieben und regt zum Nachdenken an, beispielsweise über den Stellenwert der Familie, den Umgang mit den pflegebedürftigen Eltern, aber auch über die eigenen Lebensziele.