Agentenschach

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murksy Avatar

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Ähnlich wie beim Schach werden Züge vorbereitet, Pläne entwickelt, Fallen gestellt, getäuscht und manchmal Figuren geopfert. Der große Unterschied zwischen Schach und der Agentenwelt ist die Farbgebung, im realen Spiel der Mächte gibt es kein Schwarz und Weiß. Andreas Pflüger schaffte es vortrefflich dieses Grau in verschiedenen Schattierungen zu zeichnen, mal actionreich, mal düster und hoffnungslos, aber immer sehr nah an der Realität, die damals in den 80er Jahren den kalten Krieg prägte. Der Autor versteht es ausgezeichnet, tatsächliche Ereignisse und den fiktiven Spionagethriller zu einem authentischen Netz zu verweben, dass den Wahnwitz der gegenseitigen Beschattung wiedergibt. Wer mit Politik nichts anfangen kann, die damalige Zeit nicht kennt und dem mehrere Handlungsstränge zu kompliziert sind, wird das Buch bald zur Seite legen. Wer allerdings einen perfekt inszenierten Plot mit brillant beschriebener Action, politischen Ränkelspielen, etwas Liebe und glaubhaften Personen sucht, ist hier fündig geworden. Der kalte Krieg wird unter den wissenden Händen des Andreas Pflüger so heiß serviert, dass sich die Akteure reihenweise die schmutzigen Finger verbrennen. Langeweile ist in dem Buch ein Fremdwort. Einer der besten Spionageromane der letzten Zeit.

Dies ist eine subjektive Rezension eines Hobbylesers, ohne KI erstellt. Es bestehen keine Beziehungen zu Verlag oder Autor. Die Rezension ist ganz und in Teilen urheberrechtlich geschützt.