Eine Agentin mit Herz und Verstand

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lilli333 Avatar

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Inhalt:
1983 soll auf der Glienicker Brücke ein spektakulärer Agentenaustausch stattfinden. Der KGB-Offizier Rem Kukura, der für den BND spionierte, wird von der Agentin Nina Winter sehnsüchtig erwartet. Da sie die Einzige ist, die Rem identifizieren kann, muss sie mit auf die Brücke. Doch dann geht die Sache gnadenlos schief …

Meine Meinung:
Andreas Pflüger konnte mich schon mit seiner Trilogie um die blinde Jenny Aaron begeistern. Auch sein neues Werk, „Wie Sterben geht“, hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Pflüger versteht es, die beschriebene Atmosphäre aufleben und die Lesenden hautnah am Geschehen teilhaben zu lassen. Ganz dicht an der Seite der Protagonistin Nina Winter wird man durch eine spannende Story geführt, die bis zum Ende immer wieder kleine oder größere Überraschungen bereithält.

Nach dem spektakulären Beginn geht die Reise erst mal drei Jahre zurück in die Vergangenheit und die Geschichte wird von dort aus aufgerollt. Wie Nina zur Agentin wurde, wie sie die Bekanntschaft Rem Kukuras machte, was sie in Moskau Schönes und vor allem weniger Schönes erlebte und wie sie sich immer wieder behauptete, wird unheimlich fesselnd erzählt, entbehrt aber vor allem in den Dialogen nicht eines gewissen Humors. Nina ist eine wahnsinnig toughe und zähe Frau mit Herz und Verstand.

Wie es in der Spionagebranche nun mal so ist, weiß auch Nina nie, wem sie wirklich vertrauen kann. Das baut Spannung auf und sorgt für Überraschungen. Da kann ich auch ein Auge zudrücken, obwohl sie fast schon ein bisschen zu superwomanmäßig wirkt, wobei sie aber auch den ein oder anderen Fehler macht, also nicht ganz perfekt ist.

„Wie Sterben geht“ ist ein gut recherchierter Spionagethriller, der uns in die Zeit des kalten Krieges zurückwirft. Auch wenn der Autor sich die ein oder andere Freiheit genommen hat, was die Fakten betrifft, ist der Roman doch sehr realitätsnah und für einige unterhaltsame und lehrreiche Lesestunden gut.