Moskauer Nächte sind tödlich

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claasclasen Avatar

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Das Rezensions-Exemplar des neuen Thrillers WIE STERBEN GEHT des Erfolgsautors Andreas Pflüger war reiner Genuss und meine selbst zusammengeklaubten Worte werden diesem geilen Werk eigentlich nicht gerecht. Na gut, dann eben trotzdem.
Das Buch handelt dem Höhepunkt des Kalten Krieges, der in den Nachkriegsjahren seinen Ursprung hatte, mit der Geiselnahme einer ganzen Stadt, der Berlin-Blockade, begann, zum Atemstillstand der ganzen Welt führte und seitdem immer wieder zum Tanz auf dem Vulkan einlud.
Das titanenhaften Ringen der zwei entgegen gesetzten Geister (Zitat Papst Pius XII.), die sich die Welt nicht teilen wollten, fand Anfang der Achtziger in intensivster Form auf dem glatten Parkett der Geheimdienste statt, die sich aus generell gut unterrichteten Kreisen zusammensetzten, sich gegenseitig kannten, respektierten, aber wohl kaum liebten, wenn es sein musste, gerne auch unauffällig entsorgten.
Die Haupt-Protagonistin ist eine junge Frau, intelligent, gut aussehend, sehr sportlich und äußerst eloquent. Wie es geschah, dass sie in diese Kreise involviert wird, weiß sie anfangs selbst nicht so genau, nimmt jedoch einen nach Spannung und Abenteuern duftenden Job in Moskau an. Was folgt, ist ein gefährlicher Hochseilakt in fünfzig Meter Höhe über der Moskwa, der sie von Seite zu Seite treibt, immer über dem Abgrund pendeln lässt.
Die ausgesprochen spannende und perfekt recherchierte Story startet mit einem, glücklicherweise fiktiven, Ereignis, das jeden alten West-Berliner wie mich, der zum Glück nicht ahnte, was sich außerhalb seiner Insel abspielte, erschüttert hätte. Diesen ersten dramatischen Höhepunkt beschreibt Pflüger in einem mir bisher unbekannten Grad an Wortgewalt, in einem wahren Metapher-Feuerwerk. Dreimal WOW! Luft holen, weiter lesen!
Die weiteren Kapitel stehen dem in nichts nach, ruhigen Phasen folgen unvorhersehbaren Momenten des Luftanhaltens, staccatoartiges Geschehen. Bestes Thriller-Niveau.
WIE STERBEN GEHT ist eines der wenigen Bücher, die ich vor Erreichen der Senilität nochmals lesen werde. Oder noch früher.
Ich tue es ungern, aber ich kann nicht anders und muss diesem spannenden Werk volle fünf Sterne geben, sieben hätte es verdient.
Bedingungslose Kapitulation vor diesem Autor und absolute Leseempfehlung.
P.S.: Die Zeit ist reif für einen weiblichen James Bond, oder Jane Bond, oder einfach Nina