Die perfekte Sommerlektüre

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Sonnenschein, Meeresrauschen und Rosenduft - wenn mich jemand fragen würde, wie ich „Wie Träume im Sommerwind“ von Katharina Herzog beschreiben würde, sind das die ersten drei Worte, die mir in den Sinn kommen.
Durch das Setting auf Usedom und Kent in Verbindung mit dem Rosenhof der Familie der Protagonistin, schafft die Autorin eine wunderbare sommerliche Atmosphäre, die in mir das Bedürfnis ausgelöst hat, einfach direkt meine Koffer zu packen und in den Urlaub zu fahren.

Die Geschichte beginnt recht dramatisch. Ein Autounfall ihrer Schwester Clara zwingt Emilia dazu, aus Paris zurück in ihre Heimat (Usedom) zu kommen. Dort wird ihr relativ schnell klar, dass ihre Familie einige Dinge vor ihr geheim gehalten hat und dass es um den Familienbetrieb des Rosenhofes nicht so gut steht wie gedacht. Mit ihrer störrischen Nichte Lizzy macht sich Emilia deshalb kurzerhand auf nach England. Um eine Rose zu finden, die sowohl ihre Schwester, als auch den Rosenhof retten kann. Dass sich Claras bester Freund Josh, aus dem Emilia einfach nicht schlau wird, spontan der Reise anschließt, wird die Geschichte nur noch komplizierter.

Mir hat der Aufbau der Handlung sehr gut gefallen. Durch Claras Autounfall kam gleich zu Beginn ein wenig Spannung und Dramatik in die Geschichte. Dann gemeinsam mit Emilia heim zu kommen, an einen Ort, der sich für sie in diesem Zustand eigentlich gar nicht so richtig nach Zuhause anfühlt, und zu merken, dass noch einiges mehr im Argen liegt, hat für mich einen tollen Einstieg in die Geschichte geschaffen und mich direkt abholen können. Durch die spontane Reise nach England wurde zudem während der gesamten Lesezeit immer wieder meine Neugierde geweckt, weil ich sich dadurch so viele neue Handlungsmöglichkeiten ergeben haben. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass einige dieser Möglichkeiten ein bisschen weiter ausgeführt werden. Teilweise werden sie zwar am Rande aufgegriffen, dann allerdings nicht so wirklich genutzt, um neuen oder frischen Wind in die Geschichte zu bringen. (Ich möchte nicht spoilern, deswegen belasse ich es mal lieber bei dieser vagen Formulierung)

Die Figuren in diesem Buch fand ich wirklich richtig toll! Mit Emilia konnte ich mich erstaunlich gut identifizieren, obwohl sie 10 Jahre älter ist als ich. Durch ihr Verhalten wurde die Liebe zu ihrer Schwester und dem Rest ihrer Familie sehr deutlich und ich fand ich wunderschön, dass diese Liebe während des gesamten Buches ihr Antrieb war. Außerdem mochte ich es, dass sie als ein bisschen rebellisch dargestellt wurde und immer ihr eigenes Ding durchgezogen hat. Dass sie sich dabei auch immer wieder durchkämpfen muss und selber einige Rückschläge erleidet, die in ihr Unsicherheiten wecken, macht sie in meinen Augen nur noch menschlicher und greifbarer.
Ansonsten finde ich an dieser Stelle definitiv noch Claras Kinder erwähnenswert, die durch ihre bloße Anwesenheit und ihre Eigenarten das Buch definitiv noch ein Stück besser gemacht haben!

Was den Schreibstil der Autorin angeht, so kann ich dazu eigentlich gar nicht viel sagen. Ich finde ihn nämlich total schön! Die Geschichte war total leicht zu lesen und ich konnte mich so wirklich die ganze Zeit darauf konzentrieren, mir die beschriebenen Szenen vorzustellen. Durch die plastischen Erzählungen hatte ich beim Lesen oft das Gefühl, wirklich an den englischen Klippen zu stehen und auf die stürmische See zu blicken oder in einem grünen Garten von lauter verschiedenen Rosen und ihrem Duft umgeben zu sein. Die Bilder, die so in meinem Kopf entstanden sind, haben in mir absolutes Fernweh geweckt & ich kanns kaum erwarten, wieder in den Urlaub zu fahren.

Insgesamt ist „Wie Träume im Sommerwind“ für mich eine absolute Sommerbuch-Empfehlung! Die Geschichte holt einen ab, sie ist leicht zu lesen und garantiert dabei auch noch Urlaubsfeeling pur! Trotz des dramatischen Einstiegs behält die Handlung durch das ganze Buch hinweg ihre Leichtigkeit und ihre blumige, schöne Atmosphäre. Was will man mehr?