Ein schöner Roman mit viel Natur

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Emilias Schwester Clara hatte einen schweren Autounfall, weshalb Emilia von Paris in ihre Heimat auf Usedom zurückkehrt. Aber es geht nicht ausschließlich um die Genesung ihre Schwester, sondern auch um deren beiden Kinder Felix und Lizzy, Emilias Eltern, bei denen es zu kriseln scheint, die Rosengärtnerei, die schon bessere Tage gesehen hat, und nicht zuletzt um Josh, in den Emilia schon lange verliebt ist. Als Emilia in Claras Sachen ein Foto von einer besonders schönen Rose, die auch deren Namen trägt, findet, macht sie sich mit Lizzy auf nach Kent, um diese besondere Blume zu finden. Doch dort stoßen sie auch auf Claras Geheimnis, von dem ebenfalls ab und zu Kapitel rückblickend erzählen.

Das Highlight des Buches sind definitiv die vielen Beschreibungen der Natur. Alleine schon der Rosenhof von Emilias und Claras Eltern muss wunderschön sein. Eine ganze Gärtnerei und Garten mit Rosen bestückt, lässt mein Herz definitiv höher schlagen. Die Blüten und deren Duft wurden von Katharina Herzog sehr bildlich beschrieben. Da Emilia eine besonders feine Nase hat, werden auch sehr oft Düfte von Personen oder Orten beschrieben, was der Geschichte etwas besonders verleiht. Viele Rosensorten wurden sogar beim Namen genannt und ich werde mir alle nochmal genauer anschauen. Mindestens eine davon wird bestimmt irgendwann in meinem Rosengarten, von dem ich träume, einen Platz finden. Auch die Landschaft in Kent, als Emilia, Josh und Lizzy dort unterwegs sind und an den Klippen entlang spazieren, ist wunderschön. Besonders die Beschreibungen des weißen Bereichs in den Sissinghurst Garden haben es mir angetan. Dass die Autorin für das Buch eine Recherchereise gemacht hat und auf den Spuren der Protagonisten war, kann man in der Liebe zu den detailreichen Beschreibungen sehr gut erkennen.

„Damals, in ihrer Kindheit und Jugend, […] als es noch so viel Zukunft zu geben schien, und so wenig Vergangenheit. Unbesiegbar hatte sie sich in dieser Zeit gefühlt, und sie war felsenfest davon überzeugt gewesen, alles erreichen zu können, was sie sich wünschte.“, 23 %

Zum Ende hin entwickelt sich in der Liebesgeschichte so ein typisches Missverständnis, bei dem der/die Leser/in nur den Kopf schütteln kann. Ich frag mich, warum in Büchern nicht mal eine gesunde Eifersucht oder ein echtes Problem behandelt wird? Nachdem das dann aber glücklicherweise aufgrund des Drängens von Josh bald aus der Welt geschafft wurde, schließt das Buch zu einem schönen Ende ab. Als ich auf die Seite des Epilogs blätterte, war ich überrascht und etwas enttäuscht, dass nur noch wenige Seiten vor mir liegen. Bezüglich eines Themas hätte ich aber noch mehr erfahren wollen. Es war mir zu schnell abgehandelt und in mir bleibt die Frage zurück, wie es diesbezüglich weitergeht.


Fazit:
„Wie Träume im Sommerwind“ besticht durch die Vielzahl an Rosen, deren detaillierten Beschreibungen und Schilderungen von Düften. Auch ein Familiengeheimnis und der Glaube spielen eine nicht unwesentliche Rolle. Am Ende hat mir etwas gefehlt, aber insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Wer Rosen oder schöne Gärten liebt, dem wird das Buch definitiv gefallen.