Familienbande zerreißen nie ganz

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Für mich war der neue Sommerroman von Katharina Herzog wieder einmal ein Wohlfühlbuch. Ich bin eingetaucht und konnte nicht mehr mit dem Lesen aufhören.

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog und es wird recht schnell klar das die Schwestern Klara und Emilia sich lieben, aber es auch Probleme zwischen den beiden gibt. Emilia, die jüngere fühlt sich zurück gesetzt, kommt nicht damit klar das sie alle mit der perfekten Klara vergleichen. So ist es nicht verwunderlich das Emilia nach der Schule die Heimat verlässt.

10 Jahre ist es her seit Emilia die Familie verlassen hat, dann erhält sie einen Anruf von ihrer Mutter: Klara hatte einen Unfall, liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Emilia zögert nicht lange, packt und kehr nach langer, langer Zeit in die Heimat zurück.
Katharina Herzogs Schreibstil ist flüssig und zaubert einem Bilder vor Augen. Sie schafft es immer wieder eine tolle Atmosphäre zu zaubern und gibt dem Leser das Gefühl er würde ihre Protagonisten schon lange kennen. Ich mochte beide Schwestern vom ersten Moment an und ich merkte recht schnell das nichts so ist wie es scheint. Während es offensichtlich war das die jüngere der beiden auf die andere neidisch war, sich zurückgesetzt fühlte und somit auch irgendwann anfing zu rebellieren, merkte man aber auch das sich Klara nicht immer wohl in ihrer Haut fühlte und gerne ein bisschen mehr von der Schwester hätte. Aber all der Neid war recht schnell vergessen als Klaras Leben am seidenen Faden hing und Emilia ohne zu zögern die Heimreise, antrat. Man könnte sagen es war Schicksal, denn auch auf dem Rosenhof hat sich während Emilias Abwesenheit einiges verändert. Klara möchte das sich Emilia um ihre Kinder kümmert, ihre Mutter ist deswegen verstimmt, aber das ist nicht das einzige um das sich Emilia kümmern muss, denn sie erkennt recht schnell das der Rosenhof nicht so gut dasteht, aber auch das die Ehe ihrer Eltern auf wackeligen Füssen steht. Emilia hat es nicht leicht, sie die eigentlich nichts auf die Reihe bekommt, sich selbst als Versager fühlt muss die Weichen für die Zukunft in eine neue Richtung legen.

Die Geschichte ist sehr einfühlsam und bewegend, eine Lovestory gibt es auch noch, aber die steht jedoch nicht im Vordergrund. Emilia entdeckt das ihre Schwester ein Geheimnis hat, das möchte sie auflösen und dabei bekommt sie Hilfe von Josh.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt und das hat mir richtig gut gefallen. Man liest rückblickend wie Klaras Leben nach Beendigung der Schule weiter geht und wie sie alleine 6 Wochen in Kent verbringt. Der andere Strang erzählt die Geschichte in der Gegenwart, wie Emilia in den Schoss der Familie zurückkehrt und auf den Spuren der Schwester wandelt. Sie lernt dabei nicht nur ihre Schwester neu kennen, sondern erkennt auch das wenn sich eine Tür schliesst eine neue öffnet und das es nie zu spät ist Träume zu verwirklichen. Sie findet zu sich selbst zurück, erkennt das auch im Leben der perfekten Schwester nicht alles so gut war, wie sie dachte und sie lernt ihre große Liebe aus der Jugendzeit neu kennen.

Eine spannende und fesselnde Geschichte die einen berührt und bei der man mit den Protagonisten mit fiebert. Von mir gibt es fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung,