Von einem Unfall, jeder Menge Rosen und natürlich Liebe

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justm. Avatar

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Zwei ungleiche Schwestern, der schon in Kindertagen befreundete Nachbarjunge, der Duft von Rosen und ganz viel Liebe.
Das und mehr sind die Zutaten für diesen leichten Roman von Katharina Herzog.

Erstaunlicherweise hat das Phänomen, daß scheinbar immer mehr Bücher regelrecht auf unterschiedlichen Zeitebenen zu spielen haben, auch vor dem Genre der Kitschromane, und damit vor diesem Buch, nicht Halt gemacht.
So erzählt die Autorin die Geschichte der beiden Schwestern, die im Grunde nicht unterschiedlicher sein könnten, eben zum Einen im Hier und Jetzt und zum Anderen rund 15 Jahre früher.
Getreu dem Motto "mehr ist mehr" bildet dabei nicht nur ein "Sehnsuchtsort" das Setting, sondern sogar zwei: Usedom und die englische Küste.
Doch während zwar zu beiden Handlungsorten immer wieder kleine Fakten eingestreut werden und sicher für den einen oder anderen Leser von Interesse sein werden, so bin ich der Meinung, daß die Geschichte im Vordergrund stehen sollte.
Und die ist hier, wie nicht anders zu erwarten, trotz halbwegs interessantem Twist um eine "verbotene Liebe", doch relativ vorhersehbar.

Doch das möchte ich noch nicht mal bemängeln, weil es in diesem Genre nun einmal so ist: Man weiß von Anfang an, was man bekommt, und das ist in Zeiten, wie diesen, sicherlich nicht das Schlechteste. Vielleicht sogar ein wenig wünschenswert!

Mir ist viel mehr aufgestoßen, daß obwohl ein Großteil der Handlung in England spielt zu keinem Zeitpunkt die Frage erörtert wird, wie sich die Menschen eigentlich miteinander verständigen: sprechen alle Englisch? Sprechen die Engländer alle Deutsch?
Aber na ja, Realität hat in dieser Art Buch eben selten was zu suchen und man nimmt es dann eben einfach hin.

Wohl ebenfalls dem Genre geschuldet, ist "Wie Träume im Sommerwind" leicht zu lesen und an keiner Stelle - trotz der unterschiedlichen Zeitebenen - nicht verständlich. Einmal "eingeschmökert" ist es gut möglich, daß man es bis zum Ende gar nicht mehr aus der Hand legt.

Das Buch ist eigentlich wie einer dieser seichten ZDF-Filme aus der "Herzkino"-Reihe, die man zwar schauen kann, aber eben auch nichts verpasst, wenn man sie doch nicht sieht.
Im Grunde ein Buch, durch das man während des Lesens ein paar Stunden der Realität entfliehen kann, das man aber wenig später auch schon wieder vergessen hat!