Warmherziges Dorf- und Familienportrait

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soaphie Avatar

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Der Titel 'Wie uns die Liebe fand' hat mich sofort neugierig gemacht. Ist es denn nicht eher so, dass wir die Liebe suchen?! Spannendes Thema, finde ich. Das Cover passt ganz wunderbar dazu, da es eine gewisse Durchlässigkeit vermittelt, die Betrachtungen können also in alle Richtungen gehen. Es ist in warmen Farben gehalten und symbolisiert damit diesen warmherzigen Roman.
Die Geschichte spielt in einem kleinen Dorf im Elsass und wird aus der Sicht der 92 jährigen Protagonistin Nan erzählt. Sie spricht die Leser*innen direkt an, was mir gut gefällt, denn man ist sofort bei ihr und im Geschehen. Dieses beginnt 1979, "als das mit den Liebesbomben anfing". Die 4 Töchter von Nan sind zwischen 10 und 20 Jahre alt, leben zu Hause bei ihrer Mutter, der Vater verstarb früh. Nach und nach lernen wir sie kennen in dem Mikrokosmos des Dörfchens mit den Geschichten und Menschen.
Ein sehr warmherziges Buch, der Schreibstil ist flüssig, die Worte perlen wie Sekt vor sich hin, Nan erzählt ihre Lebensgeschichte mit einem Augenzwinkern obwohl sie es sicher nicht immer leicht hatte. Die Autorin hat eine gute Beobachtungsgabe und einen liebenswerten Humor. Ich mag das Buch nach der kurzen Leseprobe jetzt schon und möchte die Protagonistinnen unbedingt weiterbegleiten und herausfinden, was es mit den Liebesbomben auf sich hat!