Gut gemachtes Sachbuch für Kinder und Jugendliche

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Was ist es, was uns Menschen von den Tieren unterscheidet? Der Bestseller-Autor Yuval Noah Harari geht in seinem Kinder- und Jugendbuch „Wie wir Menschen die Welt eroberten“ der Frage nach, was die „Superkraft“ des Menschen ist.

Sehr anschaulich und kindgerecht erklärt Harari, was die besondere Bedeutung des Gehirns ist: Geschichten zu erzählen. Warum dies eine „Superkraft“ (so nennt sie Harari) ist, erklärt er in sehr anschaulichen Beispielen, sodass auch ein Kind verstehen kann, weshalb das Erzählen von „Geschichten“ solch eine große Bedeutung hat und weshalb Salbung und Krönung eines Königs nichts anderes als eine „Geschichte“ ist.

Harari beginnt allerdings sein Sachbuch damit, dass er erst einmal klarmacht, dass Menschen letztlich nichts anderes als Tiere sind. Auch darauf, dass es ursprünglich verschiedene Menschenarten gab, geht er ausführlich ein.

In dem Kapitel „Wie lebten unsere Vorfahren“ räumt Harari mit der Vorstellung auf, dass die Steinzeitmenschen in Höhlen lebten. Vor welchen Schwierigkeiten Archäologen und Wissenschaftler allgemein stehen, erläutert Harari sehr eindrücklich am Beispiel einer Höhlenmalerei aus Lascaux. Indem er die Leser*innen dazu ermuntert, sich selbst zu überlegen, was dargestellt sein könnte, zeigt er die Grenzen der Forschung auf.

Um die Grenzenlosigkeit des Menschen geht es im letzten Kapitel des Buches. Hier erläutert Harari zunächst, wie die Menschen auf unterschiedlichen Ebenen zusammenarbeiteten, er macht zugleich aber sehr deutlich, dass die Menschen für das Verschwinden der großen Säugetiere verantwortlich sind – und eben keine Naturkatastrophen. Der Mensch also sei das „gefährlichste Tier der Welt“.

Der Verlag empfiehlt das Buch für Kinder ab 10 Jahren – das ist vom Alter her sicher passend. Die Texte sind gut verständlich. Es gibt klare Aussagen, und wo argumentiert wird, erfolgt dies sehr ausführlich und mit vielen Beispielen. Sehr angenehm ist auch, dass die Leser*innen immer wieder direkt angesprochen werden. Zudem hat Ricard Zaplana Ruiz das Buch mit wunderschönen Illustrationen versehen.