ein Krimi, der ungewöhnliche Ermittlungswege einzuschlagen scheint

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tayjan Avatar

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Das Buch beginnt im Wiener Opernhaus. Ein Tenor, der lange auf seinen ersten großen Auftritt hingearbeitet hat, soll diesen nun haben. Doch sein Garderobier ist nirgends zu finden - und alleine kommt er nicht in das unpraktische enge Kostüm. Als er sich gerade ratlos entschieden hat, dann wohl in der Unterhose auf die Bühne zu gehen, hört er Hilferufe: Sein Garderobier wurde auf der Toilette eingesperrt. Zu spät für das Kostüm ist es trotzdem, und der Tenor wird quasi mit einem Tuch um die Schultern in letzter Minute auf die Bühne geschoben. Dem stechenden Schmerz, den er hierbei fühlt, misst er keine große Bedeutung zu, bis er plötzlich röchelt, sich schlapp fühlt und schließlich stürzt und stirbt.

Auch für den Leser bleibt unklar, ob nun ein Unfall vorliegt, da sich eine Scherbe seines Kostüms, das er alleine nicht anziehen konnte, in seinen Rücken gebohrt hat.

Weiter geht es jedoch in einem Möbelhaus, in dem die dort angestellte Detektivin eine Gewohnheitstäterin entdeckt. Diese ist in einer Nervenheilanstalt, kommt regelmäßig ins Möbelhaus, um etwas zu stehlen und sich erwischen zu lassen und weiss erstaunlich viel über die Detektivin Lotta. Deren Aufmerksamkeit wird jedoch abgelenkt, als ihr über eine Überwachungskamera Hannes Fischer, ein ehemaliger Kollege bei der Polizei, zuwinkt, mit dem sie auch eine Affäre hatte. Während die Affäre aus ihrer Sicht völlig unverbindlich war, wie sie es immer handhabt, hatte er sich ernste Hoffnungen gemacht, weshalb sie sich nicht gerade freundschaftlich getrennt hatten. Dass sie in der Polizeischule gescheitert war, machte es nicht besser.

Dieser Hannes Fischer bietet ihr nun an, sie als Statistin in die Oper einzuschleusen. Hierfür soll sie gut bezahlt werden und versuchen, Insiderwissen zu erlangen. Die Polizei geht nämlich von einem Mord aus, zumal es bereits vorher einen weiteren Todesfall an der Oper gab, der auch zunächst als Unfall angesehen wurde. Und da die Polizei keine Ansatzpunkte bekommt, soll Lotta als Tochter einer berühmten Opernsängerin nun als Statistin in der Oper ermitteln, mit Hilfe eines anderen ehemaligen Polizisten, der sich mittlerweile als Clown durchschlägt, wie sich später herausstellt. Entrüstet will Lotta schon ablehnen, doch der gebotene Betrag ist verlockend. So läßt sie sich auf ein Treffen mit dem potenziellen Ermittlungspartner ein.

Es folgt ein kurzer Zwischenteil, in dem es um zwei kleine Mädchen geht, von denen eins verschwunden ist. Dieser Teil steht in keinem Zusammenhang mit der bisherigen Geschichte und in der Leseprobe bleibt unklar, worauf er eigentlich abzielt.

Im letzten Teil der Leseprobe trifft Lotta dann den Clown, der ihr Ermittlungspartner sein soll, weigert sich jedoch wütend, den Job anzunehmen.

Es ist anzunehmen, dass sie ihre Meinung noch ändert, da das Buch sonst wenig Sinn machen würde. Das erfährt man in der Leseprobe jedoch nicht mehr.

Der Text ist gut und spannend geschrieben und macht neugierig auf den weiteren Fortgang der Geschichte. Mit dem von einem unbekannten Dritten gebotenen hohen Geldbetrag, den ein Polizeibeamter am Chef vorbei für Ermittlungen verwenden darf, wird ein sehr ungewöhnlicher Ermittlungsweg beschritten, bei dem sich die Frage stellt, wie das wohl ausgehen mag.