Mord an der Oper

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
majandra Avatar

Von

Wilhelm Neumann erhält nach Jahren endlich die Chance, am Wiener Opernhaus – einem im Gegensatz zu seinen bisherigen Engagements bedeutenden Opernhaus – zu singen, doch von Anfang an geht alles so schief, dass er kurz darauf sterbend in den Orchestergraben stürzt. Nach einem Perspektivenwechsel befindet man sich als LeserIn gleich darauf in einem Möbelhaus und begleitet Kaufhausdetektivin Lotta bei ihrer Arbeit und einem Treffen mit ihrem ehemaligen Liebhaber Hannes Fischer. Hier verschränken sich die beiden Erzählstränge wieder, denn Fischer, der scheinbar als Ermittler tätig ist, hat die Verbrechen am Opernhaus übernommen und möchte Lotta als Statistin einschleusen, um mehr über den Fall herauszufinden. Zwischendurch erhält man als LeserIn Einblick in die Gedankenwelt eines kleinen Mädchens, nur um gleich darauf wieder Teil des roten Fadens der Geschichte zu werden.

Besonders die Perspektivenwechsel, die das Buch zahlreich zu bieten hat, machen den besonderen Reiz der Geschichte aus. Man befindet sich überall gleichzeitig, die Grundstory wird aus verschiedenen Richtungen beleuchtet. Besonders die Einwürfe des kleinen Mädchens, das in seinem Traum in einem fremden Haus lebt und eine Mutter hat, die gar nicht ihre ist, sind spannend und werfen zahlreiche Fragen auf. Auch die Morde am Opernhaus sind besonders ungewöhnlich inszeniert und passen damit zur modernen Fassung der Zauberflöte, an der parallel gearbeitet wird. Überhaupt ist anzumerken, dass vor allem die Nebenhandlungen sehr detailliert geschildert und damit besonders interessant sind, was Kriminalromane selten bieten. Das macht das Buch besonders spannend und es erscheint mir daher sehr lesenswert!