Hörbuch Wiener Totenlieder

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kindder80er Avatar

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Häufig gefallen mir hörbuchlesende Frauen nicht so sehr, da für meinen Geschmack nicht genügend "Verve" entsteht und die verschiedenen Rollen nicht so gut erkennbar sind. Vanida Karun war mir bis dato unbekannt, ich bin aber sehr begeistert von ihr! Sie schafft es, auch Männerrollen in gewisser Weise abzugrenzen und vor allem die Grundbefindlichkeit der Protagonistin Lotta Fiore vortrefflich darzustellen. Oft lakonisch und sarkastisch haucht sie Lotta Leben ein.

Die Story ist vielschichtig und spannend. Lotta, gescheiterte Opernsängerin und ebenso gescheiterte Polizistin mit einem kleinen (?) Alkoholproblem wird zusammen mit Konrad Fürst, der seit der Entführung seiner Tochter ebenfalls eine verkrachte Existenz ist, auf Undercoverjagd eines vermeintlichen Serienmörders der Wiener Oper geschickt.

Nach und nach lernt man die Protagonisten näher kennen. Besonders Lotta, die froh war, der Oper den Rücken gekehrt zu haben nachdem ihre Mutter (eine gefeierte Opernsängerin) sie zu dieser Karriere gedrängt hatte und feststellen musste, dass Lottas Talent einfach nicht ausreichte und sie es auch gar nicht wollte, wächst einem mit ihrer lakonischen Art ans Herz.

Der Krimi hat viele Wendungen und obwohl man das ein oder andere doch schon bald vorausahnt, gibt es einige Überraschungen. Die Handlung hat keine nennenswerten Längen und wird immer spannender. Mehr kann ich hier nicht verraten, ohne zu spoilern.

Fazit: Empfehlenswertes Krimi-Hörbuch mit einer gut aufgelegten Sprecherin!