Meinung zu einem ausgezeichnet gesprochenen Hörbuch

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yellowdog Avatar

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Der Wiener Krimi beginnt nicht schlecht. Das liegt vor allen an der Situation der Protagonistin, nicht an dem langweiligen Fall.
Carlotta ist privat wie beruflich in der Sackgasse. Auch Alkohol und schneller Sex ist sie nicht abgeneigt. Als ihre Chance zur verdeckten Ermittlerin in der Wiener Oper kommt, greift sie nach anfänglichen Bedenken zu.
Als Statisten bei der Wiener Oper ist sie geeignet, da ihre Mutter eine bekannte Sängerin war und sie selbst auch ein paar Versuche gemacht hat, außerdem natürlich ihre polizeiliche Ausbildung, mit der es aus anfangs unklaren Gründen endete.

Die Einschübe mit dem Mädchen, die rätselhaft gehalten sind, fügen eine Note in den Text, die Wendungen erwarten lässt.
Gegen Ende kommen sie und beeindrucken mich.

Wie sich das Ermittlerteam zusammensetzt ist schon originell. Eine etwas heruntergekommene Privatdetektivin und dem Clown Konrad Fürst, ehemaliger Kommissar. Konrad hat aber auch noch eine besondere Motivation (wird hier aber besser nicht verraten). Bald werden die beiden gute Freunde.

Meine Rezension bezieht sich auf das Hörbuch, gelesen von der Hamburger Schauspielerin Vanida Karun, die wirklich eine angenehme Stimme hat. Man kennt sie von den Samantha Young-Hörbüchern aus der Edinburgh Love-Stories-Reihe. Hell und jung wirkend, kann man ihr lange am Stück gut zuhören. Ihre Stimme drückt auch Wärme aus, was für mich bei Krimis besonders wichtig ist. Nichts schlimmer als kalte gleichgültige Sprecher, das halte ich über die Dauer eines Hörbuches nicht durch.
Vanida Karun kann sowohl Spannung wie Melancholie ausdrücken. Das Buch ist in Ich-Form gehalten, auch das kommt der Hörbuch Fassung entgegen.
Die Fortsetzungen scheint es ja leider nicht als Hörbuch zu geben.