Tatort: Wiener Oper

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Carlotta Fiore ist die Tochter einer renommierten Sopranistin, doch sie scheiterte in diesem Beruf. Auch eine Ausbildung zur Polizei konnte sie nicht beginnen. Nun arbeitet sie als Kaufhausdetektivin. Da bittet sie ein ehemaliger Polizeikollege, undercover als Statistin an der Wiener Oper zu arbeiten, nachdem sich dort bereits zwei Morde ereignet haben. Lotta soll diesen Job zusammen mit Ex-Kriminalkommissar Konrad Fürst antreten. Während Lotta ihre Vergangenheit mit ihrer exzentrischen Mutter hatte und sich geschworen hatte, nie wieder die Opernwelt zu betreten, trauert Konrad seiner Tochter nach, die im Alter von vier Jahren verschwand und nie gefunden wurde. Seither arbeitet er als Clown, um nach seiner verlorenen Tochter Ausschau zu halten.
Theresa Prammer kennt die Welt des Theaters und der Oper aus eigener Berufserfahrung. So kann sie auch recht humorvoll einen Einblick in die künstlerische Exzentrik an der weltberühmten Wiener Oper geben. Das zaubert immer wieder ein Schmunzeln in das Gesicht des Lesers, denn sie lässt kein einziges Klischee aus. Lotta und Konrad sind gebrochene Existenzen, hart geprüft in der Schule des Lebens, doch sehr sympathisch gezeichnet. Auch alle anderen Figuren in diesem Buch bekommen das nötige Fett weg, damit der Leser einige vergnügte Lesestunden mit ihnen verbringen kann.
Der Fall selbst ist geschickt konstruiert und gut verbunden mit den privaten Geschichten der handelnden Figuren. Während der Fall elegant und mit einem großen Showdown gelöst wird, geschieht das parallel auch mit Konrads Suche nach seiner Tochter. Denn überhaupt ist alles anders als man denkt. Mitraten lohnt sich auf jeden Fall, und auch wenn man manches schon ab dem letzten Viertel des Buches ahnt, bleibt noch genügend Raum für viele andere Wendungen und Überraschungen bis zum Schluss. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, man darf also gespannt auf die Fortsetzung warten.
Fazit: Dieser Krimi ist ein äußerst gelungenes Debut, das gekonnt einen spannenden Kriminalfall schildert, eingebettet in eine glaubhafte Wiener Atmosphäre, und auch den Protagonisten genügend Raum einräumt, dass der Leser von Anfang bis Ende mitfiebert.