Unterhaltsamer und doch fesselnder Krimiausflug nach Wien

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Wird es am Anfang noch als Unfall abgetan stellt sich heraus, dass das Wiener Opernhaus von einer Mordserie betroffen ist, die alle Beteiligten ins Schaudern versetzt.

Undercover ermitteln soll Carlotta Fiore, Tochter einer berühmten Opernsängerin, die jedoch jetzt in einem Möbelhaus als Wachfrau arbeitet, nachdem der Versuch in die Fußstapfen der Mutter zu treten und auch die Anwärterschaft als Polizistin gescheitert sind.
Ihr Partner ist Konrad Fürst, gealterter ehemaliger Ermittler, den ein Schicksalsschlag völlig aus der Bahn geworfen hat.
Zusammen tauchen sie in die Welt der Oper ein und versuchen dem Mörder in die Quere zu kommen.

Im Laufe des Buches folgen wir nicht nur der Kriminalhandlung, die sich entfaltet durch Carlottas und Konrads Ermittlung innerhalb des Opernhauses, wir erfahren auch viel über Carlotta, ihre Gefühlswelt und ihre Vergangenheit.
So intensiv, dass es in einem guten Teil der Seiten um sie geht und der Fall auch zeitweise in den Hintergrund rückt.
Negativ ist das nicht, ist es doch stets interessant und erklärt etwas, weshalb sie manchmal so abweisend ist, dem Alkohol zugeneigt ist oder sich in der Wortwahl vergreift.

Die Handlung wird immer mal wieder von Tagebucheinträgen eines Mädchens unterbrochen, die scheinbar ein ziemlich schlechtes Schicksal erlitten hat.
Zunächst ist es nicht erkennbar welchem Zweck diese Abschnitte dienen, aber am Ende sorgt es für einige Überraschungen.

Insgesamt ist sehr positiv hervorzuheben, dass sich am Ende alle Handlungsstränge gut und sinnig zusammengeführt werden.

Theresa Prammer schreibt ihren Kriminalroman in einem sehr schönen Stil, auch ohne, dass jedes Kapitel mit einem Cliffhanger endet ist man verführt Seite um Seite weiterzulesen.
Das gelingt auch mit einer gewissen Leichtigkeit, es wirkt alles recht locker ohne wirklich witzig zu sein und erzeugt eine schöne dichte Atmosphäre ohne allzu düster oder brutal zu sein durch seine starken Charaktere, obwohl es natürlich auch einige dramatische Elemente hat.
Mordszenen z.B. werden aber nie so drastisch geschildert, sodass auch schwächere Nerven hier zugreifen dürfen.