Wiener Totenlieder

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sikal Avatar

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Carlotta, die lieber Lotta genannt werden will, verkriecht sich in ihrem Detektivbüro eines Kaufhauses vor ihrem eigenen Leben. Die einzige Abwechslung ist eine Kaufhausdiebin, die immer wieder nur stibitzt, wenn sie weiß, dass sie erwischt wird.

Doch dann tritt ein ehemaliger Bekannter in ihr Leben und stellt es auf den Kopf – nicht ganz ohne ihre Gegenwehr – aber auch nicht ganz zu ihrem Missfallen. Sie wird auf Grund ihres Lebenslaufes – einer misslungenen Gesangskarriere und ebensolch misslungener Polizeischulkarriere - als Undercoveragentin angeheuert um bei der Aufklärung eines Mordes in der Wiener Oper zu helfen.

Nur es bleibt nicht bei dem einen Mord – ob Sänger oder Mitarbeiter, wahllos - so scheint es - sucht sich der Mörder Opfer um Opfer. Kaum jemand, der sich noch auf oder hinter die Bühne traut und Lotta kommt keinen Schritt weiter. Erst recht nicht, als ihr auch noch ihre eigene Vergangenheit in die Quere kommt…

Theresa Prammer schreibt in einem flotten Stil und so liest sich das Buch auch. Kurze Kapitel laden immer wieder ein gleich weiterzulesen, die Spannung zieht sich durchs ganze Buch und die einzelnen Nebengeschichten wachsen langsam aber stetig zu einem Gesamtbild zusammen.

Abschnittweise ist die Sprache der Autorin für meinen Geschmack etwas zu vulgär. So ließen sich einzelne Szenen auch mit weniger harten Worten ebenso bildhaft wiedergeben oder sogar noch effektvoller, wenn dem Leser mehr Raum für Phantasie gelassen würde.

Wenngleich die einzelnen Handlungsstränge bis zum Ende sehr geschickt verstrickt werden, bleibt doch von der Hauptgeschichte einiges offen – was werde ich hier nicht verraten…

Abgesehen davon liest sich das Buch flüssig und lässt immer gerade so viel erahnen, dass der Leser das Gefühl hat alles zu wissen – aber eben nicht wirklich.