Da ich selbst schon viele Weitwanderungen in Europa unternommen habe, erwartete ich „Wilde Berge des Balkan“ mit Spannung. Die Region, insbesondere Albanien, gilt seit einigen Jahren als echte Entdeckung. Ich war also sehr gespannt auf das Buch. In der Tat wird der High Scardus Trail detailliert beschrieben, und ein Kapitel am Ende des Buches gibt sogar viele praktische Tipps. Als enthusiastischer Liebhaberin des Nature Writing wurde mir allerdings schon beim ersten Hineinlesen in das Buch der Bergfreundinnen klar, dass ein solcher literarischer Anspruch hier nicht erfüllt wird. Trotzdem machte das Buch Spaß, vor allem, als ich neugierig begann, parallel den Radio-Podcast zu hören und die Dokureihe der ARD-Mediathek anzusehen. Im Vergleich zu den immer perfekten Hochglanz-Fernsehbildern wird im Radio-Podcast schon einiges über das Dahinter erzählt. Und für alle, die sich, wie ich, bei jeder Fernseh-Dokumentation einer Wanderung fragen, wie das jetzt eigentlich gefilmt werden konnte, wird das Rätsel gelöst und ein Einblick in Planung und Durchführung einer Reise-Doku gegeben. Im Buch schließlich erlebt man die emotionale Seite einer anspruchsvollen Fernwanderung mit all ihren Herausforderungen. Gleichzeitig lässt sich "Wilde Berge des Balkan" als Wanderführer nutzen, denn jeder Wegabschnitt wird, von vielen praktischen Hinweisen flankiert, dargestellt.