Fernwandern abseits der Massen

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Bei diesem Buch hat mich das Cover mit den drei Frauen in der atemberaubenden Gebirgslandschaft direkt angesprochen. Auch das Gebiet, das sie bewandern, fand ich sehr spannend, da man sonst eher wenig über dieses Gebirge am Rande Europas mitbekommt. Ich selbst fände es zwar auch reizvoll, dort unterwegs zu sein, aber ich hätte wohl zu viel Respekt vor Begegnungen mit Bären oder frei laufenden Hunden.

Der Grund, warum sich die drei Bergfreundinnen für den Dreiländer-Wanderweg am Balkan „High Scardus Trail“ entschieden haben, ist dessen geringe Frequentierung durch andere Wanderer und die dadurch verbliebene Wildnis. Allerdings hätte ich es dann authentischer gefunden, wenn die Wanderung ohne ein Team aus Redakteur:innen und Kameramännern erfolgt wäre, sondern wirklich nur für ein Buchprojekt mit selbst geschossenen Bildern. Auch, dass die Übernachtung mehrmals in Dörfern erfolgte, wenn auch in einfachen Unterkünften, nahm dem Ganzen irgendwie etwas den "Allein in der Wildnis"-Charakter mit Selbstversorgung und ausschließlich Zeltübernachtung.

Nichtsdestotrotz sind die Erfahrungen der drei Fernwanderinnen sehr interessant und es macht sie sympathisch und authentisch, dass sie eben keine so extremen Wanderprofis sind, dass ihnen nichts Angst macht und sie nicht mit dem ein oder anderen Wehwehchen zu kämpfen haben, bei immerhin 10.000 Höhenmetern und 175 Kilometern. Die einzelnen Etappen werden tagebuchähnlich abwechselnd von den drei, doch recht unterschiedlichen, Frauen, beschrieben, was für Abwechslung sorgt. Zwischendurch gibt es zudem noch Interviews mit starken Frauen, die in der Region im Tourismus tätig sind und natürlich eine gute Anzahl farbiger Fotos, die einen Eindruck von der durchwanderten Gegend bieten. Am Ende folgen dann noch einige handfeste Tipps für Wanderungen am Balkan.