Coming-of-Age-Queen

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herr_stiller Avatar

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Wann ist es zu früh für eine Krönung? Gut, Elizabeth II. hätten wir da besser eh nicht gefragt und ob Nina LaCour darüber reden möchte, ist ungewiss, aber ich behaupte mal: Sie ist die noch ungekrönte Königin der Coming-of-Age-Geschichten.

"Alles okay" war schon ein behutsames, wundervolles Meisterwerk und auch "Wilde Minze" setzt hier genauso melancholisch und wunderschön zugleich an.

Die zarte Romanze von Sara und Annie, eingebettet in eine gemütliche Waldszenerie, die Unterhaltung von Emilie mit ihrem Freund und ihrer Mutter in einem Garten, beide Szenen mit einer wahren Natürlichkeit, sowohl im Setting als auch in der Authentizität der Gespräche. Und dann auch noch ein dramatischer Bruch - und all das nur im ersten Kapitel, einem versteckten Prolog.

"Wilde Minze" könnte eines von diesen Herbstbüchern sein, die fast unscheinbar wirken und einen dann doch umhauen, einen Sog entwickeln, der selbst Erwachsene spüren lässt, dass Coming-of-Age-Literatur kein Alter kennt. Und sowas schaffen nur echte Queens. So wie Nina LaCour.