Bittersüß

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felinara Avatar

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„Wilde Minze“ ist eine ruhige Erzählung, die trotz ihrer schweren Themen ein Gefühl der Gelassenheit vermittelt. Die Geschichte taucht tief in das Gefühl der Verlorenheit, Traumata, des Verlusts und der zwischenmenschlichen Beziehungen ein. Besonders im Fokus stehen die Verbindungen innerhalb der Familie und deren Auswirkungen. Nina LaCour schafft eine wunderschöne Atmosphäre, die den Leser einhüllt.
Mir persönlich haben besonders die faszinierend sinnlichen Beschreibungen der Restaurants, Cocktails, Pflanzen und Häuser gefallen. Ebenso beeindruckt hat mich, wie beide Frauen mithilfe ihrer Kreativität und Einfallsreichtum ihren Weg durch die Schwierigkeiten gefunden haben und am Ende zu sich selbst und einem erfüllten Leben gelangt sind.
Dennoch konnte mich das Buch nicht vollends packen. Die Protagonistinnen waren für meinen Geschmack zu schnell und unüberlegt in ihrem Handeln. Obwohl es positiv war, dass der Fokus mehr auf familiären und freundschaftlichen Beziehungen sowie den damit verbundenen Traumata lag anstatt auf einer Liebesgeschichte, fand ich es schade, dass die Protagonistinnen selbst zur Hälfte des Buches kaum miteinander interagiert haben.
„Wilde Minze“ war für mich ein Roman, der zwar schön war, aber möglicherweise nicht lange im Gedächtnis bleiben wird. Jedoch stimmt mich der Schluss des Buches positiv und machte die Geschichte insgesamt zu einer bittersüßen, sinnlich schönen und zarten Lektüre.