Real und Emotional

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Wilde Minze von Nina LaCour, aus dem Amerikanischen von Yasemin Dinçer, hat es geschafft mich zu berühren.

Emelie und Sara wachsen sehr unterschiedlich auf: die eine als jüngere Tochter in einer kreolischen Familie, deren Schwester drogensüchtig ist, die andere in einem White-Trash-Drogensumpf in einer Kleinstadt. Die Wege der beiden kreuzen sich in Los Angeles und während sie versuchen eine Beziehung aufzubauen, bringen sie doch die Päckchen mit, die sie tragen…

Wir folgen Emelie und Sara von ihrer jeweiligen Jugend an. Die Autorin zeigt in Episoden, wie die beiden genau zu den Menschen geworden sind, die sich im Restaurant Yerba Buena treffen und ineinander verlieben.
Genau durch diese Entscheidung konnte ich mit beiden Protagonistinnen sehr gut mitfühlen und habe verstanden, warum die Charaktere so handeln, wie sie es tun. Nina LaCour hat einen sehr angenehmen Schreibstil und schafft es, Emotionen durch Kontext auszudrücken und dabei nicht plump zu sein.

Allerdings muss ich sagen, dass ich nach dem im Klappentext angeteaserten „…ihre Vergangenheit holt sie ein“ etwas mehr daran anknüpfende Handlung erwartet hätte.

So ist Wilde Minze eine Mischung aus Selbstfindung, Romance und einem Hauch Familiengeschichte und wirklich zu empfehlen.

Schade ist allerdings, dass der Originaltitel Yerba Buena nicht beibehalten worden ist, denn dieser Name zieht sich durch die Geschichte hindurch.