Ein melancholischer Roman über Liebe, Verlust und den Trost der Natur

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
fragola Avatar

Von

Als Hannah ihren John verliert, hinterlässt er Trauer und elf Briefe. Was dieses Vermächtnis in Hannah auslöst und wie sie versucht, es zu bewältigen, das erzählt dieser leise, sehr melancholische Roman.

Das romantische Gemälde wie auch der Titel passen sehr gut zu dieser Geschichte. Caryl Lewis nimmt uns mit in die walisische Landschaft, in der Hannah seit Kindheitstagen lebt. In diesem alten, vertrauten Landhaus, umrundet von Obstgärten und Natur, hat sie ihre Zeit mit John verbracht, der allerdings ein unerwartetes Geheimnis hütete.
Was diese warmherzigen, sehr offenen Briefe in Hannah nun an zwiespältigen Gefühlen auslösen, wie zwei weitere Frauen ihr dabei bewusst und unbewusst helfen, diese zu verarbeiten, das wird hier sehr melancholisch und puristisch, eingebettet in die Jahreszeiten erzählt, große Emotionen bleiben aber aus und man hat stets das Gefühl, die Szenerie von außen zu betrachten.
Trotz der großen Enttäuschung bleibt der Erzählstrang von Hannah ruhig, an ihren Empfindungen kann man kaum teilhaben, aber man versteht die Wendung und kann damit Frieden schließen. Sehr beeindruckt hat mich das große Wissen und die Zuneigung zu den Bienen, deren Fortbestand (im Buch) glücklicherweise gesichert ist.
Ein melancholischer Roman, ruhig und fließend, der auch viel Lebensweisheit vermittelt.