Poetisch, entschleunigend, berührend
        Der Roman von Caryl Lewis, „Wilder Honig“, erschienen 2025 bei Klett-Cotta, hat mich überaus positiv überrascht.
Bereits das so harmonische und idyllische Cover hatte mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Der Klappentext verstärkte meine Neugier. Letztendlich bin ich sehr froh, es gelesen zu haben.
Der Roman handelt in einem kleinen Ort in Wales und eigentlich fast ausschließlich auf dem Grundstück von Hannah. Hannah, um die siebzig, betrauert den Tod ihres Mannes. Ihre Schwester, zu der sie lange keinen Kontakt hatte, kommt, um ihr in dieser Situation zu helfen. Über die weitere Handlung werde ich nichts verraten, auch wenn sie sehr interessant ist. Aber dann ist die Spannung ja weg.
Noch nie habe ich so viel über das Leben und das Sozialverhalten der Bienen erfahren wie in diesem Buch. Eine besondere Kunst der Autorin sehe ich darin, dass sie es meisterhaft versteht, dieses Sozialverhalten mit dem der Menschen, und speziell mit dem von Hannah und John, ihrem verstorbenen Ehemann, zu vergleichen.
Nachdem ihr Mann gestorben ist, wendet sich Hannah der Pflege und Erneuerung des Obstgartens zu. Das ist eine Sache, die sie liebend gern schon früher in Angriff genommen hätte. Aber ihr Mann war sehr krank und sie verbrachte viel Zeit mit ihm, davor hat sie ihre kranke Mutter gepflegt und als ihr Vater noch lebte, war der Obstgarten sein Revier, das er mit Sorgfalt, aber eben allein, bewirtschaftete.
Ich habe dadurch viel über die Veredlung und Pflege der Apfelbäume gelernt. Die Beschreibung war nach meinem Empfinden nie zu viel und passte gut in die jeweilige Handlung.
Der Sprachstil ist sehr poetisch. Alles wird ruhig und bedacht und genau beschrieben, so dass klare Bilder vor mir entstanden. Das Lesen wirkte auf mich angenehm entschleunigend. Es gibt keine Hektik, wohl aber starke Gefühle.
Die Schwestern nähern sich wieder an und klären Themen aus der Vergangenheit, die ihre Beziehung belastet hatten. Und Hannah lernt, mit dem Geheimnis ihres Mannes umzugehen, welches er ihr in Briefen, die er ihr hinterlässt, erklärt.
Es ist ein großartiger Roman über die Kraft der Liebe, über Vertrauen, Verzeihen und Neubeginn. Die Handlung lässt einen so schnell nicht los.
Ich empfehle den Roman all denen, die poetische und naturverbundene Romane mögen, in denen große Gefühle in einem ruhigen und gemächlichen Tempo zur Sprache kommen.
      
    Bereits das so harmonische und idyllische Cover hatte mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Der Klappentext verstärkte meine Neugier. Letztendlich bin ich sehr froh, es gelesen zu haben.
Der Roman handelt in einem kleinen Ort in Wales und eigentlich fast ausschließlich auf dem Grundstück von Hannah. Hannah, um die siebzig, betrauert den Tod ihres Mannes. Ihre Schwester, zu der sie lange keinen Kontakt hatte, kommt, um ihr in dieser Situation zu helfen. Über die weitere Handlung werde ich nichts verraten, auch wenn sie sehr interessant ist. Aber dann ist die Spannung ja weg.
Noch nie habe ich so viel über das Leben und das Sozialverhalten der Bienen erfahren wie in diesem Buch. Eine besondere Kunst der Autorin sehe ich darin, dass sie es meisterhaft versteht, dieses Sozialverhalten mit dem der Menschen, und speziell mit dem von Hannah und John, ihrem verstorbenen Ehemann, zu vergleichen.
Nachdem ihr Mann gestorben ist, wendet sich Hannah der Pflege und Erneuerung des Obstgartens zu. Das ist eine Sache, die sie liebend gern schon früher in Angriff genommen hätte. Aber ihr Mann war sehr krank und sie verbrachte viel Zeit mit ihm, davor hat sie ihre kranke Mutter gepflegt und als ihr Vater noch lebte, war der Obstgarten sein Revier, das er mit Sorgfalt, aber eben allein, bewirtschaftete.
Ich habe dadurch viel über die Veredlung und Pflege der Apfelbäume gelernt. Die Beschreibung war nach meinem Empfinden nie zu viel und passte gut in die jeweilige Handlung.
Der Sprachstil ist sehr poetisch. Alles wird ruhig und bedacht und genau beschrieben, so dass klare Bilder vor mir entstanden. Das Lesen wirkte auf mich angenehm entschleunigend. Es gibt keine Hektik, wohl aber starke Gefühle.
Die Schwestern nähern sich wieder an und klären Themen aus der Vergangenheit, die ihre Beziehung belastet hatten. Und Hannah lernt, mit dem Geheimnis ihres Mannes umzugehen, welches er ihr in Briefen, die er ihr hinterlässt, erklärt.
Es ist ein großartiger Roman über die Kraft der Liebe, über Vertrauen, Verzeihen und Neubeginn. Die Handlung lässt einen so schnell nicht los.
Ich empfehle den Roman all denen, die poetische und naturverbundene Romane mögen, in denen große Gefühle in einem ruhigen und gemächlichen Tempo zur Sprache kommen.
