Ruhiger, poetischer Roman

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mandel61118 Avatar

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Nach dem Tod von Hannahs Ehemann John zieht ihre Schwester Sadie bei ihr ein, um sich um sie zu kümmern. Bald darauf erfahren die beiden Frauen, dass John ein Geheimnis mit ins Grab trug, das er jahrzehntelang gehütet hat. Und dann tritt die junge Megan in ihrer beider Leben. Die drei Frauen verbringen viel Zeit zusammen in Hannahs altem Haus und dem Obstgarten mit seinen Bienenstöcken, Johns einstigem Ein und Alles. Die Monate vergehen und Hannah, Sadie und Megan stellen sich ihrer Vergangenheit und ihrer Traurigkeit und schöpfen neue Hoffnung…

Der Klappentext des Buches sprach mich sehr an, sodass ich es unbedingt lesen wollte. Das Buch ist in einem hochwertigen, poetischen Stil geschrieben, der einem den Wechsel der Jahreszeiten, die Pflanzen in Hannahs Obstgarten und das Leben in Johns Bienenstöcken anschaulich vor Augen führt. Durch die vielen Naturbeschreibungen ist der Roman von einer unbeschreiblichen Ruhe und Beschaulichkeit durchzogen, was ich sehr mag.
Die drei Frauen sind allesamt sehr sympathische Charaktere, ihre Traumata und Wunden der Vergangenheit kann man sehr gut nachvollziehen. Als LeserIn hofft man auf ein gutes, erfüllendes Ende für die drei.
Die Autorin ist eine Frau in der leisen Worte. Die sich leise anbahnende Liebesgeschichte zwischen Megan und dem Hilfsarbeiter Jack wird nurmehr angedeutet, nicht ausgeführt. Genauso sparsam geht die Autorin mit Gesprächen um. Über das, was in der Vergangenheit zwischen Hannah und John sowie zwischen Hannah und ihrer Schwester Sadie geschah, wird nicht viel gesprochen. Ich hätte mir ein wenig mehr Aufarbeitung gewünscht. Der Fokus lag immer auf Beschreibungen des Obstgartens und der Natur.
Alles in allem ein sehr schönes, ruhiges Buch, das einem den Frieden, die die Natur uns schenkt, näherbringt.