Stimmungsvoll

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emmmbeee Avatar

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Kurz nach dem Tod ihres Mannes John ist Hannah längere Zeit wieder mit ihrer jüngeren Schwester Sadie zusammen. Dabei kommen viele Erinnerungen auf, welche teils schmerzhaft sind. Auch das schweigsame Nebeneinanderher im Haus, ihrer beider Elternhaus, belastet die beiden Frauen. Zusätzlich zur Trauer um den Verstorbenen ist das verständlicherweise eine schwierige Situation. Hinzu kommt Megan, die bisher unbekannte Tochter des Verstorbenen.
Es geht um drei sehr unterschiedliche Frauen, jede auf eine andere Art in ihrer Beziehung zum Partner und im Leben gescheitert. Plötzlich auf sich selbst zurückgeworfen und aufeinander angewiesen müssen sie lernen, sich zu öffnen, und genau dadurch finden sie zusammen. John spielte im Leben von allen drei Frauen eine wichtige Rolle.
Der Tote hat elf Briefe hinterlassen, im Grunde genommen Liebesbriefe, welche nach und nach gesichtet werden. (Zum besseren Verständnis sind sie jeweils kursiv gedruckt.) Seine Tochter Megan versucht über sie und seine hinterlassene Büchersammlung, ihren bislang unbekannten Vater zu entdecken und damit auch sich selbst.
Wie aus einem gewissen Nebel heraus taucht auch immer wieder der Garten mit seinen Obstbäumen auf, auch diese mit Bedeutung beladen. Und selbstverständlich die Bienenstöcke mit ihren Bewohnern, welche mit ihrem fleißig erarbeiteten Produkt, dem Honig, diesem Werk den Titel geben.
Bei diesem Roman fand ich den Zugang nur schwer, doch dann erschloss sich mir die Schönheit nicht nur der Landschaft, in der er gelebt wird, sondern auch die Weisheit, die aus dem Umgang mit der geschilderten unmittelbaren Natur strömt. Sinnhaftigkeit, Zusammenhalt, Zugehörigkeit sind einige der Themen dieses Buches. Auch um das Kraft schöpfen aus dem Umgang mit dem Apfelgarten und den Bienen, der walisischen Natur, dem sich anderen Menschen öffnen können, dem Sprengen des eigenen Kokons.
Hier liegt ein leiser, unspektakulärer Text vor, der den Lesenden viele Aspekte öffnet, der zum Innehalten und Nachdenken anregt und aus dem ein verständiger Mensch viele Werte für sich selbst schöpfen kann.